Die zweite Folge der dritten Staffel von „Alert: Missing Persons Unit“ wurde in den USA in dieser Woche ausgestrahlt und wartete mit einer gewaltigen Überraschung auf: Dem Tod eines Hauptcharakters.
Wie Showrunner Carla Kettner bestätigte, war dieser Figurentod als wagemutiges Manöver gedacht, die Auswirkungen sollen in der Serie langfristig zu spüren sein.
SPOILER-Infos unterhalb des Trailers
In der Episode wurde Protagonistin Nicolina „Nikki“ Batista (Dania Ramirez) von einer Frau entführt, die sie einst hinter Gitter gebracht hatte. Die übergab sie später dem Gangster Charlie McGannon (Ian Tracey), der Nikki mit einem Pistolenschuss hinrichtete und in einem Waldstück ablud. Dort fanden Nikkis Ex Jason (Scott Caan) und ihr neuer Ehemann Mike (Ryan Broussard) ihre Leiche.
Der Serientod von Nikki ist definitiv bestätigt, auch wenn von der Leiche nur eine Hand zu sehen war. Wie TVLine zusammenträgt, war Ramirez zum letzten Mal im Serienauftakt aufgetreten, die wenigen Szenen in der zweiten Episode zeigten die Figur nur kurz und von hinten – sie wurden augenscheinlich mit einem Double gedreht.
Was genau hinter dem überraschenden Serienabschied steht, wurde nicht beantwortet. Auch, ob Ramirez zu ihrem Ausstieg die Initiative ergriffen hat, wurde nicht klargestellt – kryptische Posts etwa auf Instagram scheinen das jedoch nicht nahezulegen. Konkret hat sich Ramirez dort bisher nicht zu ihrem Ausstieg geäußert.
Gegenüber TVLine gab Showrunnerin Kettner nur an, dass es ein gewagtes, kreatives Unterfangen (big swing) sei: Bei Procedurals (wie Krimis) wüssten die Zuschauer in der Regel, was sie in einer neuen Folge erwartet. Die besten Prcedurals stellen Dinge auch mal auf den Kopf und ermöglichen dabei ein tieferes Verständnis der Charaktere, kommentiert Kettner weiter und verweist auf „Grey’s Anatomy“, „Dexter“ oder „24“. Und weiter: Es ist immer traurig, Abschied nehmen zu müssen, aber ich bin der Überzeugung, dass solch gewagte Entscheidungen dafür sorgen, dass sich die Zuschauer aufsetzen und der Handlung mehr Aufmerksamkeit schenken.
Auf die Verwendung eines Doubles für „Nikki“ in der finalen Episode angesprochen, erwiderte Kettner, dass man „ihr“ (wohl Dania Ramirez) einen großen Abschied im Staffelauftakt gewähren wollte und dann dem Storytelling den Rest überlassen wollte.
Kettner verwies darauf, dass die Serie, da sie nun mit dem Tod der Hauptfigur eine neue erzählerische „Tür“ geöffnet habe, womöglich im weiteren Verlauf der Staffel weitere, ähnliche Überraschungen bieten werde.
Deadline hatte kürzlich in einem Ausblick auf die Verlängerungsaussichten von „Alert“ für eine vierte Staffel zusammengefasst, dass die Serie sich zu einer „Buddy-Cop“-Serie entwickle, in der in Zukunft nun also die gemeinsame Arbeit der Kollegen Jason und Mike ins Zentrum stehen dürfte.
Mangels Hintergründen ist es schwer zu bewerten, was von dem Aussteigen von Dania Ramirez zu halten ist. Im US-Fernsehen haben es Zuschauer aus Minderheiten noch immer nicht leicht, Identifikationsfiguren zu finden, wie hier etwa die Latina Ramirez (geboren in der Dominikanischen Republik), die mittlerweile als Captain ihre Einheit angeführt hatte. Meist sind Frauen sowie People of Color auf die Nebenrollen beschränkt. Ebenfalls ist anzumerken, dass wenn eine Serienfigur stirbt, damit andere Figuren näher ausgeleuchtet werden können, es in der Mehrzahl weibliche Charaktere sind, die den Serientod sterben, um männlichen Figuren neue Optionen zu bieten.
In Deutschland ist „Alert: Missing Persons Unit“ bei Warner TV Serie zu Hause. Die Krimiserie um die Arbeit einer Spezialeinheit für vermisste Personen in Philadelphia wird von Sony Pictures TV in Zusammenarbeit mit Fox Entertainment hergestellt.
