„Aktenzeichen XY“ berichtet über Entführungsfall Madeleine McCann

30 Minuten mehr Sendezeit für den Themenschwerpunkt

Jens Dehn – 11.10.2013, 08:06 Uhr

Moderator Rudi Cerne (li) mit den Eltern von Madeleine McCann – Bild: ZDF / Ollie Upton
Moderator Rudi Cerne (li) mit den Eltern von Madeleine McCann

Der Entführungsfall der zum Zeitpunkt ihres Verschwindens dreijährigen Madeleine McCann wird im Mittelpunkt der kommenden „Aktenzeichen XY …ungelöst“-Ausgabe stehen. Um dem auch hierzulande mit großer medialer Aufmerksamkeit bedachten Fall gerecht zu werden, verlängert das ZDF die Sendung extra um 30 Minuten.

Die britische Familie McCann machte im Frühjahr 2007 Urlaub in Portugal. Unter bis heute ungeklärten Umständen verschwand die kleine Tochter des Paares am 3. Mai, neun Tage vor ihrem vierten Geburtstag, spurlos aus der Ferienanlage, obwohl die Eltern nur etwa 50 Meter entfernt vom Apartment im Restaurant aßen. Alle 20 bis 30 Minuten hatten sie nach ihren drei schlafenden Kindern, Madeleine und den zweijährigen Zwillingen, geschaut.

Ein 22-minütiger Einspielfilm der für „Aktenzeichen XY …ungelöst“ in England und Südeuropa gedreht wurde, rekonstruiert den Tag des Verschwindens. Unter Einbringung sämtlicher Unterlagen und neuer Erkenntnisse führen die Spuren dabei erstmals auch nach Deutschland: in der Sendung werden die Phantombilder zweier Männer gezeigt, die offenbar vor Ort waren und Deutsch sprachen. Bislang wurde diesen Männern keine oder kaum Bedeutung beigemessen. Nun jedoch will sich die englische Polizei bei der Suche nach diesen Personen an die deutschen Fernsehzuschauer wenden.

Nach dem Film wird Moderator Rudi Cerne mit Andy Redwood, Chefermittler von Scotland Yard, sprechen. Zudem werden die Eltern Kate und Gerry McCann im Münchner Studio erwartet. „Sechs Jahre lang haben wir nicht aufgegeben, weltweit nach unserer Tochter zu suchen. Jetzt gibt es neue Informationen, neue Hoffnung“, erklären Madeleines Eltern bei ihrem Vorgespräch mit Rudi Cerne. „Wir freuen uns sehr, dass uns ‚Aktenzeichen XY‘ die Gelegenheit gibt, den deutschen Zuschauern die neuen Ermittlungsansätze zeigen zu dürfen. Vielleicht können sie uns helfen, Madeleine doch noch zu finden.“

Bereits am 14. Oktober wird das Ehepaar in der britischen Fahndungssendung „Crime Watch“, einem Ableger von „Aktenzeichen XY“, zu Gast sein. Ermittler Andy Redwood richtet sich am darauffolgenden Tag in der holländischen XY-Version „Opsporing Verzocht“ an die niederländischen Zuschauer.

„Aktenzeichen XY“ wird am kommenden Mittwoch, 16. Oktober, um 20:15 Uhr ausgestrahlt. Der ZDF-Dauerbrenner hat sich in der Vergangenheit häufiger ausführlicher Themenschwerpunkte angenommen, zuletzt den Tunnelräubern von Berlin (fernsehserien.de berichtete). Neben dem Fall Madeleine McCann wird Rudi Cerne die Zuschauer um ihre Mithilfe bei der Suche nach den Mördern zweier junger Männer bitten, sowie nach dem Vergewaltiger einer 18-jährigen Frau und einer 55-jährigen Volksfest-Besucherin, nach einer seit fünf Jahren vermissten Frau und zwei brutalen Juwelier-Räubern.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Nochmal zum Thema Alleinlassen: Ich bin bestimmt keine Übermutter, aber das hätte ich so nicht gemacht. Auch wenn man nicht an Entführung denkt, es gibt ja noch genug Gefahren im Haushalt. Maddie war fast vier. In dem Alter haben die Kinder schon Ideen. Vielleicht mal schön allein Kakao kochen? Dennoch hätten sie auf den Abend nicht verzichten müssen, die Lösung heißt Babyfon. Die Dinger haben große Reichweiten und übertragen jedes Geräusch. Die paar Euro bzw. Pfund hätten sie sicher gehabt. Hinterher ist man immer schlauer. Hier hat sich ein Fehler bitter gerächt, da sollte man nicht noch zu sehr draufkloppen. Dass auch gegen die Eltern ermittelt wurde, ist gar nichts Besonderes, das wir eigentlich immer gemacht, da die meisten Verbrechen einen familiären Hintergrund haben.
    • am via tvforen.de

      Dann hättest du noch weiter schauen sollen, linkin_park, denn genau wie oben von Jens Dehn/wunschliste.de beschrieben, lief der Teil der Sendung ab, in dem der Fall geschildert wurde, hier nochmal alles zusammengefasst:

      http://www.heute.de/Viele-neue-Hinweise-im-Fall-Madeleine-30233190.html
      • am via tvforen.de

        Ich habe ja vorher gedacht, ob es wirklich sein muss, dass der Fall nochmal so aufgerollt und auch bei XY gezeigt wird (wobei ich die Eltern natürlich auch vorher schon verstehen konnte). Aber ich muss sagen, dass ich die Aufbereitung bei XY gestern ganz gut fand. Ob es jetzt was bringt, sei mal dahingestellt, aber ohne große Sensationsgier wurden neue Sachen erklärt und beschrieben, die mir bisher nicht bekannt waren.

        Ich verfolge den Fall relativ interessiert, weil ich damals auch an der Algarve ganz in der Nähe der McCanns war. Das war damals schon äußerst mysteriös. Aber ich befürchte, dass die Kleine schon lange tot ist.
    • am via tvforen.de

      Und wo bitteschön lief das nun?
      Lebe ich in einem Paralelluniversum?
      Im Videotext waren ganz andere Fälle aufgelistet - und als ich kurz reinzappte (so um halb 9) wurde gerade ein ganz anderer Fall gebracht.
      • am via tvforen.de

        werde ich mir anschauen.
        xy ist kult.
        • am via tvforen.de

          meine Meinung zum Fall "Maddie" behalte ich lieber für mich, würde bestimmt nicht gut ankommen.
        • am via tvforen.de

          Glotzophon schrieb:
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          > meine Meinung zum Fall "Maddie" behalte ich lieber
          > für mich, würde bestimmt nicht gut ankommen.


          Ich glaube zu wissen, was Du meinst und möchte das auch offen ansprechen.

          Die McCanns hatten seinerzeit Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und mehr internationale Aufmerksamkeit verursacht, als dies normalerweise in Entführungsfällen passiert. Und diese ungewöhnliche mediale Überpräsenz, die sich ja über viele Monate hinwegzog, begann viele Leute schon zu nerven. Und ich gestehe ein, mich auch. Als dann die Eltern kurzfristig sogar selbst in Verdacht geraten waren, schlug die allgemeine Anteilnahme in Misstrauen bzw. Feindseligkeit um.

          Dabei vergisst man aber allzu leicht die verzweifelte Situation der Eltern. Und die McCanns hatten eben die finanziellen Mittel, auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Aus Sicht der Eltern ist es völlig legitim, jede nur mögliche Gelegenheit zu nützen, um über das Schicksal ihrer Tochter Klarheit zu bekommen. Ich glaube, ich wäre verrückt geworden, wenn mir Ähnliches mit meinem kleinen Sohn passiert wäre.

          Insofern muss man für die mediale Omnipräsenz der McCanns Verständnis haben - verzweifelten Eltern darf man nicht mit Gleichgültigkeit begegnen.

          So sehe ich das heute.


          .
        • am via tvforen.de

          Werner111 schrieb:
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          > Glotzophon schrieb:
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          > > meine Meinung zum Fall "Maddie" behalte ich
          > lieber
          > > für mich, würde bestimmt nicht gut ankommen.
          >
          >
          > Ich glaube zu wissen, was Du meinst und möchte
          > das auch offen ansprechen.
          >
          > Die McCanns hatten seinerzeit Himmel und Hölle in
          > Bewegung gesetzt und mehr internationale
          > Aufmerksamkeit verursacht, als dies normalerweise
          > in Entführungsfällen passiert. Und diese
          > ungewöhnliche mediale Überpräsenz, die sich ja
          > über viele Monate hinwegzog, begann viele Leute
          > schon zu nerven. Und ich gestehe ein, mich auch.
          > Als dann die Eltern kurzfristig sogar selbst in
          > Verdacht geraten waren, schlug die allgemeine
          > Anteilnahme in Misstrauen bzw. Feindseligkeit um.
          >
          > Dabei vergisst man aber allzu leicht die
          > verzweifelte Situation der Eltern. Und die McCanns
          > hatten eben die finanziellen Mittel, auf ihr
          > Schicksal aufmerksam zu machen. Aus Sicht der
          > Eltern ist es völlig legitim, jede nur mögliche
          > Gelegenheit zu nützen, um über das Schicksal
          > ihrer Tochter Klarheit zu bekommen. Ich glaube,
          > ich wäre verrückt geworden, wenn mir Ähnliches
          > mit meinem kleinen Sohn passiert wäre.
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          > Insofern muss man für die mediale Omnipräsenz
          > der McCanns Verständnis haben - verzweifelten
          > Eltern darf man nicht mit Gleichgültigkeit
          > begegnen.
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          > So sehe ich das heute.
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          >
          > .
          nee, das meine ich nicht, die können von mir aus 24 Stunden am Tag im TV präsent sein, das stört mich nicht. Was ich nie verstehen werde: wie kann man drei so kleine Kinder alleine lassen und das bei geöffneter Terrassentür im Erdgeschoss. Das ist ja quasi eine Einladung an jeden perversen Kinderschänder. Dass das Kind noch lebt, glaube ich nicht, außer es ist wie Frau Kampusch in irgendeinem Keller eingesperrt.
        • am via tvforen.de

          Glotzophon schrieb:

          > Was ich nie verstehen werde: wie kann
          > man drei so kleine Kinder alleine lassen und das
          > bei geöffneter Terrassentür im Erdgeschoss. Das
          > ist ja quasi eine Einladung an jeden perversen
          > Kinderschänder.

          Das stimme ich dir uneingeschränkt zu.
        • am via tvforen.de

          Werner111 schrieb:
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          > Die McCanns hatten seinerzeit Himmel und Hölle in
          > Bewegung gesetzt und mehr internationale
          > Aufmerksamkeit verursacht, als dies normalerweise
          > in Entführungsfällen passiert. Und diese
          > ungewöhnliche mediale Überpräsenz, die sich ja
          > über viele Monate hinwegzog, begann viele Leute
          > schon zu nerven. Und ich gestehe ein, mich auch.

          Ich hatte damals beim Anblick der Maddie nur noch das Bedürfnis wegzuzappen.
          Die Omnipräsenz ging mir damals gewaltig auf die Nerven.
          Heute befasse ich mich nicht mehr damit.
        • am via tvforen.de

          Das has du absolut schön gesagt und gut beschrieben, Werner. Ich sehe das ganz genau so.
        • am via tvforen.de

          Du hast auch meine Gedanken beschriebben, Werner ... dass manche Leute genervt sind, ok - aber es geht schliesslich um ein kleines Menschenkind und ich bewundere die eltern für ihre unermüdliche Kraft und Hoffnung, sie zu suchen . Ich wünsche ihnen so sehr, dass sie irgendwann endlich Gewissheit haben, egal, wie es ausgeht - damit diese Familie endlich zur ruhe kommt.
        • am via tvforen.de

          Glotzophon schrieb:
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          > Was ich nie verstehen werde: wie kann
          > man drei so kleine Kinder alleine lassen und das
          > bei geöffneter Terrassentür im Erdgeschoss. Das
          > ist ja quasi eine Einladung an jeden perversen
          > Kinderschänder. Dass das Kind noch lebt, glaube
          > ich nicht, außer es ist wie Frau Kampusch in
          > irgendeinem Keller eingesperrt.



          Nachher ist man immer klüger. In urlaubsbedingter Unbeschwertheit lässt die Vorsicht allgemein etwas nach und das hat sich in diesem Fall leider bitter gerächt.

          Ich halte es für durchaus möglich, dass die Kleine noch lebt. Denn wie man bei Kampusch gesehen hat, entwickelt sich im Lauf der Jahre bei Entführungsopfern das sogenannte Stockholm-Syndrom, eine positive Zuwendung zum Entführer. Dieses kann sogar dazu führen, dass eine Flucht nicht einmal dann versucht wird, wenn sie möglich wäre...


          .
        • am via tvforen.de

          Werner111 schrieb:
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          > Glotzophon schrieb:
          > --------------------------------------------------
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          > > Was ich nie verstehen werde: wie kann
          > > man drei so kleine Kinder alleine lassen und
          > das
          > > bei geöffneter Terrassentür im Erdgeschoss.
          > Das
          > > ist ja quasi eine Einladung an jeden perversen
          > > Kinderschänder. Dass das Kind noch lebt,
          > glaube
          > > ich nicht, außer es ist wie Frau Kampusch in
          > > irgendeinem Keller eingesperrt.
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          >
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          > Nachher ist man immer klüger. In urlaubsbedingter
          > Unbeschwertheit lässt die Vorsicht allgemein
          > etwas nach und das hat sich in diesem Fall leider
          > bitter gerächt.
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          > Ich halte es für durchaus möglich, dass die
          > Kleine noch lebt. Denn wie man bei Kampusch
          > gesehen hat, entwickelt sich im Lauf der Jahre bei
          > Entführungsopfern das sogenannte
          > Stockholm-Syndrom, eine positive Zuwendung zum
          > Entführer. Dieses kann sogar dazu führen, dass
          > eine Flucht nicht einmal dann versucht wird, wenn
          > sie möglich wäre...
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          >
          > .


          also für Kinder von 3 und 2 Jahren alleine lassen gibts für mich keine Entschuldigung, das ist verantwortungslos im höchsten Grade.
          Bei den Eltern handelt es sich um ein Arztehepaar Mitte Dreißig und nicht um zwei 15 jährige Teenieltern.
        • am via tvforen.de

          In welcher Welt leben wir das man drei schlafende Kinder keine 50 Meter entfernt für +- eine Stunde unbeaufsichtigt lassen kann?
          Im Umkehrschluss dürfte man keine Nacht lang durchschlafen, denn währenddessen sind sie auch unbeaufsichtigt...


          > Was ich nie verstehen werde: wie kann
          > man drei so kleine Kinder alleine lassen und das
          > bei geöffneter Terrassentür im Erdgeschoss. Das
          > ist ja quasi eine Einladung an jeden perversen
          > Kinderschänder.
        • am via tvforen.de

          Naja, das sehe ich echt auch anders. In Aktenzeichen XY wurde es ja ganz gut beschrieben und ich gehe davon aus, dass es dort wahrheitsgemäß beschrieben wurde. Diel Eltern haben ja nicht nur ihre Kinder alleine in der Wohnung gelassen - sie haben ja sogar die Schiebetür offen gelassen. Und das ist - unabhängig von den Kindern - schon dumm genug in so einer Ferienanlage.
        • am via tvforen.de

          genau der Meinung bin ich auch - zumal die Eltern, so wie ich es gelesen habe, doch alle paar Minuten gucken waren ...
          Tausende von Elteren, die mit kleinen Kindern in den Urlaub fahren, lassen kleine Kinder abends alleine im Zimmer, um ins Restaurant zu gehen oder um noch einen Drink zu nehmen.aus meinem jahrelangen Job erinnere ich mich an keine, die das nicht getan haben.

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