3-D-Fernsehen: Revolution der TV-Welt – wieder mal – vertagt

Ende 2010 kommt der Durchbruch …

Jutta Zniva – 03.09.2009

3-D-Fernsehen: Revolution der TV-Welt - wieder mal - vertagt – Ende 2010 kommt der Durchbruch ...

Langsam stellt sich wirklich die Frage, ob wir es überhaupt noch erleben werden: Seit dem überwältigenden Erlebnis, Bilder von „Flipper“, „Familie Feuerstein“ oder „Popeye“ in den 60ern mittels des magischen View-Masters in damals geradezu atemberaubender Dreidimensionalität und Schärfe zu sehen, sind über 40 Jahre vergangen. Und seit den ersten 3-D-Experimenten Anfang der 80er Jahre auch schon wieder fast 30 Jahre. Fakt ist: 3-D-Fernsehen ist immer noch nicht im Wohnzimmer angekommen.

Auf der IFA in Berlin wird bezüglich der seit Jahrzehnten angekündigten „Revolution der Fernsehwelt“ regelmäßig auf „demnächst“ (fernsehserien.de berichtete) vertröstet. So auch diesmal. Nun heißt es, dass Sony als Erster ein entsprechendes wohnzimmertaugliches Gerät auf den Markt bringen will – allerdings erst „Ende des nächsten Jahres“. Auch Philips oder Panasonic feilen immer noch an der Technik. Auch Samsung wartet noch ein bisschen – und zwar auf Content.

Auf dem 3D-fähigen LCD-Fernseher von Sony, der 2010 auf den Markt kommen soll, werden die dreidimensionalen TV-Bilder mittels eines Frame Sequenz Display sowie einer so genannten Shutterbrille zu sehen sein. Die Brille blendet, so liest man, die Bilder für das rechte und linke Auge synchron mit den vom Fernseher für jedes Auge gelieferten Halbbildern in HD-Qualität ein und aus. Oder, wie es im WDR kürzlich verständlicher ausgedrückt wurde: „Die Brillengläser gehen in schnellem Wechsel auf und zu. Ist die linke Seite offen, sendet der Projektor das linke Bild und umgekehrt.“ Die 3D-tauglichen HD-Fernseher lägen, so Sony-Europachef Fujio Nishida, übrigens definitiv „im oberen Preisbereich“.

Panasonic wiederum ist auf der IFA mit einem „Full HD 3-D Plasma Heimkinosystem“ vertreten, das laut Panasonic-Manager Yoshiiku Kiyata das Fernsehen „im nächsten Jahr dramatisch verändern“ wird. Für den 3-D-Genuss am Plasmaschirm ist ebenfalls die „Shutterbrille“ notwendig. IFA-Besucher berichten immerhin von „beeindruckend lebensechten“ Bildern.

Philips präsentierte auf der IFA zwar einen Prototyp, will sich jedoch auf keine Technologie (aktive/​passive/​gar keine Brille) festlegen. „3-D ist zwar der Traum der Fernsehzuschauer und der Ingenieure. Die Technologie läuft aber noch nicht stabil“, zitiert ORF.at Philips-Manager Andrea Ragnetti. Konkurrent Samsung hätte die Technik zwar „parat“, halte sich wegen mangelnden Contents – also entsprechenden Sendungen – aber noch zurück.

Derweilen plant der britische Sender Channel 4 ein von den neuen Entwicklungen völlig unabhängiges TV-Event: Im Rahmen eines einwöchigen Programmschwerpunkts in Erinnerung an das goldene Zeitalter des 3-D-Fernsehens anno dazumal werden die „größten 3-D-Momente“ aller Zeiten gesendet – inklusive dreidimensionale Bilder der Queen aus dem Jahr 1953.

Die Programmmacher von Channel 4 klingen begeistert: Es wäre so, als würde die Queen „direkt an einem vorbeigehen“! Und das alles ohne 3-D-fähige Fernseher, dafür wieder mit Gratis-Pappbrille von Sainsbury’s. Her damit.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    hihi...
    ...also, auf Telefonspielchen, Shopping-TV, Reality-TV und DailyTalks in HD und 3D kann ich verzichten....

    Irgendwie wird ständig die Technik aufgerüstet, während der Inhalt flöten geht.
    gruß, Z
    • am via tvforen.de

      Ist bestimmt 15 Jahre her, da gab es mal eine 3D Demonstration im Fernsehen, die echt gut war. Und dass, ohne eine spezielle Hardware oder ne spezielle Brille zu tragen!

      Die Räumlichkeit ging damals nicht "aus dem TV heraus", wie bei der Rot-Grün-Brille, sondern in die Tiefe, Demonstriert wurde das Ganze bei einem Fussballspiel. Zum ersten Mal konnte man bei hohen Pässen sehen, wo der Ball hinfliegt. Das war soo gut, dass ich hoffte, man würde diese Technik bei der Fussball-WM-2006 benutzen... Aber irgendwie ist diese Technik in Vergessenheit geraten - vielleicht war sie zu aufwändig und teuer!?! Schade!
      • am via tvforen.de

        Ob das gut für die Augen ist?
        • am via tvforen.de

          lance schrieb:
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          > Ob das gut für die Augen ist?


          Gut ist es auf jedenfall nicht für die Augen. Dem Gehirn wird ja ein 3-dimensionales Bild vorgetäuscht deshalb bekommen auch manche Leute Kopfschmerzen von der Rot-Grün Brille. Das polarisierende System ist auch nicht gerade das gelbe vom Ei.
      • am via tvforen.de

        Das ist alles nicht Fisch, nicht Fleisch. so eine Shutterbrille hatte ich schon zur Jahrtausendwende für den PC. Einige wenige Spiele unterstützten das. Das Ergebnis ist jetzt auch nicht so doll.

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