„3 Body Problem“: Abrufzahlen bei Netflix stabilisieren sich

Auch nach zwei Wochen bleibt für Prestigeserie Luft nach oben

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 03.04.2024, 13:45 Uhr

Am 21. März gestartet: „3 Body Problem“ – Bild: Netflix
Am 21. März gestartet: „3 Body Problem“

In der ersten „vollständigen Woche“ bei Netflix konnte die Prestigeproduktion „3 Body Problem“ im Nutzerzuspruch eine Blamage abwenden und den ersten Rang in den Top 10 erreichen. Trotzdem ist die teure Prestigeproduktion kein durchschlagender Hit.

Netflix veröffentlicht seine wöchentlichen Top 10 immer am späten Dienstag und gibt dabei Abrufzahlen preis, die jeweils den Zeitraum von Montag bis Sonntag zusammenfassen. Da viele Serien bei Netflix ja im Verlauf der Woche starten, gehen sie in der „Premierenwoche“ mit wenige Tagen Verfügbarkeit ins Top-10-Rennen, also mit einem deutlichen Handicap im reinen Zahlenvergleich.

Die neuen Abrufzahlen

So geschehen bei „3 Body Problem“, das man als aktuelle Prestigeserie des Anbieters bezeichnen kann, deren Auftaktstaffel 160 Millionen US-Dollar verschlungen haben soll. Nachdem in Woche eins nach der Veröffentlichung am Donnerstag, den 21. März von Netflix elf Millionen Views vermeldet wurden (fernsehserien.de berichtete), gesellen sich nun 15,6 Millionen Views hinzu – Netflix definiert Views als die Anzahl der weltweit abgerufenen Sendestunden geteilt durch Sendungslaufzeit in Stunden und kommt damit auf einen Vergleichswert, wie oft eine Sendung oder Serienstaffel während der Woche durchschnittlich komplett abgerufen wurde. Mit 15,6 Millionen Views sicherte sich „3 Body Problem“ in dieser Woche den Spitzenplatz.

Insgesamt muss man auch für die zweite „Quoten-Zwischenmeldung“ festhalten, dass „3 Body Problem“ zwar kein Fehlschlag ist, aber noch deutlich Luft nach oben hätte – vor allem, wenn man die Kosten der Auftaktstaffel bedenkt und einbezieht, dass Netflix sich vermutlich jetzt schon festlegen sollte, ob man die Buchvorlage von Liu Cixin komplett zur Serie machen will (die umfasst drei Romane, die wohl in vier Staffeln adaptiert würden) oder eben den Stecker zieht. Netflix liegen natürlich genauere Zahlen vor, wie viele Zuschauer die Serie durchgebingt haben und wer nach einer Folge nicht weitergeschaut hat sowie wie viele neue Abonnenten sie angezogen hat und wer dann nach der Mindestlaufzeit wieder aussteigt. Daneben gibt sich Netflix auch bis zu 81 Tage Zeit zum Datensammeln, um über die Zukunft seiner Formate zu entscheiden.

Einige Vergleichszahlen

Bis zur „ewigen Top 10“ im Bereich englischsprachiger Serien ist es für „3 Body Problem“ noch ein weiter Weg: Insgesamt 83 Millionen Views gilt es zu toppen („The Witcher“ Staffel 1), nach zwei Wochen stehen dort lediglich 26,6 Millionen Views zu Buche.

Alleine im Jahr 2024 gab es gleich fünf erfolgreichere Serienstarts bei Netflix mit mutmaßlich deutlich geringerem Budget:

  • „In ewiger Schuld“ – Mystery-Miniserie nach Harlan Coben (37,1 Millionen Views in Woche 1 und 23,9 Millionen Views in Woche 2 – 61 Millionen in den beiden Startwochen; mittlerweile mit 96,8 Millionen Views auf Rang 7 der ewigen Top 10)
  • „Avatar: Der Herr der Elemente“ (21,2 Millionen und 19,9 Millionen – 41,1 Millionen)
  • „Griselda“ – biografische Miniserie mit Sofía Vergara (20,6 Millionen und 20,6 Millionen – 41,2 Millionen)
  • „American Nightmare“ – True-Crime-Doku (21,4 Millionen und 13,0 Millionen – 34,4 Millionen)
  • „The Gentlemen“ (12,2 Millionen und 20,1 Millionen – 32,3 Millionen Views)

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    hab's auch nciht verstanden. sie haben das Photon bereits vorausgeschickt, brauchen aber selbst 400 Jahre?
    warum sind sie nicht im inneren des allmächtigen photon geflogen?
    bei 400 Jahren wäre für die Menschheit doch gar kein Stress angesagt.
    da könnte man in aller Ruhe noch 300 Jahre pennen, bis die außerirdischen dann kommen.
    • am

      Ich fand die Serie in den ersten paar Folgen grandios, danach rutschte es für mich auf gut ab. Insgesamt trotzdem ein Highlight. Und auch im Netz wird viel darüber gesprochen. Klar, mehr geht immer. Aber ein schöner Erfolg. Eines ist für mich aber ganz klar: Lieber ein paar solcher Serien, als versuchen Hunderte Serien pro  Jahr zu machem, wovon 97 sofort floppen und man hofft, dass aus 3 dann was wird. Weil als Zuschauer hast begrenzt Zeit, ich will lieber wenige, dafür tolle Serien.
      • am via tvforen.de

        Liegt vielleicht auch daran, dass die Serie sehr freizügig mit den einigermaßen bekannten Buchvorlagen umgeht und viele Geheimnisse aus den Buchfortsetzung fleißig schon über Staffel 1 verteilt - das ist zwar eine schöne Effektserie, aber besondere Tiefe entwickelt sie dabei schon mal nicht, wenn man nach der Hälfte der Folgen mal wieder bis dato nur vor einer (in dieser Form) typischen Alieninvasionsserie sitzt.

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