Nah dran – Magazin für Lebensfragen

Anja Koebel schaut sich um: bei Bodybuildern, im Tattoostudio und in Wellnessressorts. Wir treffen Menschen, die alles für ihren Körper tun würden und Menschen, die unter ihrem Aussehen leiden. Was macht der Körperkult mit uns? (Text: mdr)

Mini- oder Maximum – wer braucht wie viel? Der eine finanziert sein Leben mit Millionen, dem anderen reicht ein Mindestauskommen, um glücklich zu sein. Der eine schafft, um zu scheffeln, andere arbeiten, um zu überleben. Verdirbt Geld wirklich den Charakter? Und sind bescheidene Menschen vielleicht die besseren? Wenn es um Geld geht, da gibt es viele Fragen – an Kirchenmänner und Top-Manager. Anja Koebel fragt, warum Geld glücklich macht, ob Geld wirklich den Charakter verdirbt und wie man ohne Einkommen auskommen kann. (Text: mdr)

So manch einer hat es, hält es aber geheim: ein Doppelleben. Die andere Seite kann frivol, unmoralisch oder verwerflich sein – eine Vergangenheit im Gefängnis, eine langjährige Affäre, ein Leben als Transvestit. Für die meisten ist das Geheimhalten ein Schutz. Es kann aber auch eine Last sein, weil man damit verbundene Sorgen oder Fragen mit niemandem teilen kann. „Nah dran“ stellt Menschen vor, die ihr Doppelleben nicht mehr geheimhalten wollen, die sich nicht mehr schämen möchten vor Entscheidungen, die sie getroffen haben. Vor Neigungen, die bei anderen womöglich Stirnrunzeln verursachen oder für eine Straftat, die sie verbüßt haben. Wie fühlen sich Menschen, die im Verborgenen leben? Und wie schaffen sie es, da wieder herauszukommen? (Text: mdr)

„Den Kopf hängen lassen“, „etwas wächst einem über den Kopf“, „jemandem den Kopf verdrehen“ – für vieles was in unserem Leben passiert, ist unser Gehirn zuständig. Genie und Wahnsinn sollen deshalb nah beieinander liegen, wird zumindest oft behauptet. Wenn im Kopf die Gedanken, Emotionen aus der Bahn geraten, dann hat das Folgen – positiv und negativ. „nah dran“ erzählt von Menschen, die damit konfrontiert sind: Wegen einer psychischen Erkrankung, eines traumatischen Erlebnisses oder weil sie besessen sind von einer Idee. Wie ist das, wenn die Gedanken im Kopf plötzlich verrückt scheinen? Wenn Sie nicht der Norm entsprechen? Und wie hält die Gesellschaft Menschen aus, die anders ticken? (Text: mdr)

Das Märchen von der heilen Welt Was ist schön daran, wenn es nach Mist riecht und am Morgen um fünf der Traktor schon fährt? Für die einen scheint es das Paradies zu sein – andere empfinden das Leben auf dem Land als qualvoll. Da gibt es den Traum harmonischer Dorfgemeinschaften, dem glückverheißenden Zusammensein der Generationen. Und da gibt es die abgehängten, strukturschwachen Gebiete. Perspektivlosigkeit wiegt höher als Heimweh, die jungen Leute flüchten. Anja Koebel ist nah dran am Landleben 2019. (Text: mdr)

Immer dann, wenn sexueller Missbrauch an Kindern bekannt wird, sind das Entsetzen und der mediale Aufschrei groß. Doch wenn der Missbrauch passiert, dann wird oft bewusst weggesehen und geschwiegen. Was nicht sein darf, das nicht sein kann. Warum ist das so? Jahrzehnte waren Missbrauch und sexualisierte Gewalt an Kindern ein Tabu-Thema. Nur langsam – erst seit gut zehn Jahren, mit dem Bekanntwerden des sexuellen Missbrauchs von Kindern in der katholischen Kirche – wurde begonnen, das Thema öffentlich zu diskutieren. Jetzt, nach MeToo und den Missbrauchsvorwürfen gegen internationale Künstler, beginnt sich in der Gesellschaft etwas zu bewegen. Doch all diese Versuche helfen den Betroffenen nicht weiter. Sie müssen mit dem Missbrauch leben. Hilfe und Trost bleibt ihnen dabei oft versagt. „Nah dran“ lässt Opfer sexuellen Missbrauchs zu Wort kommen und beschreibt Machtsysteme und Herrschaftsstrukturen. (Text: mdr)

Hätte es die Friedliche Revolution ohne Frauen geben können? Wenn von den Helden des Herbst ’89 berichtet wird, dann sind es überwiegend Geschichten von Männern. Doch was ist mit den Frauen? Auch sie hatten maßgeblich Anteil am Einsturz des Systems. Die Geschichten von den Frauen sind nicht ganz so laut – dabei waren sie es, die als Revolutionärinnen des Alltags beständig und mit Nachdruck das DDR-System erschüttertet haben. Anja Koebel erzählt ihre Geschichten. (Text: mdr)

Wie wollen wir uns erinnern? Weißt Du noch, wie schön das war? Das Gedächtnis ist uns oft ein freundlicher Helfer. Wir neigen dazu, in unserer Erinnerung alles schön zu reden. Verdrängen ist Strategie. Denn Erinnerungen können auch traumatisch sein, wie wir heute wissen, sogar über mehrere Generationen hinweg. Wie weit reicht das Gedächtnis? Ob gut oder schlecht: Erinnerungen beeinflussen unser Leben grundlegend. Anja Koebel erkundet, warum das Erinnern so wichtig ist. Was passiert, wenn Erinnerungen nur schön gefärbt sind. Und wie Erinnerungen krank machen können. (Text: mdr)

„Du sollst nicht stehlen!“ – Verbote sind so alt wie die Menschheit, aber noch immer aktuell. Genauso wie die Tatsache, dass wir uns nicht immer an sie halten. Im Straßenverkehr ist es besonders deutlich: mal kurz bei Rot fahren oder gehen, auf dem Radweg parken oder rasen. Doch die Folgen können schwerwiegend sein. Warum schreckt das nicht ab? Wir sind nah dran an Menschen, die Verbote übertreten haben und erfahren, was das in ihrem Leben verändert hat. Und wir treffen Menschen, denen dadurch großes Leid zugefügt wurde. Grund für Anja Koebel zu fragen: Welche Rolle spielen Verbote in unserem Leben? (Text: mdr)

Was ist schön daran, wenn es nach Plätzchen riecht und morgens um 5 die Suche nach dem besten Weihnachtsbaum beginnt? Was ist dran an der angeblichen Heimeligkeit in der Adventszeit und warum umgeben sich viele Menschen so gern damit? Ob Lauschaer Christbaumkugeln oder Pulsnitzer Pfefferkuchen: Anja Koebel spürt Dingen nach, die uns aus der Kindheit vertraut sind und fragt: Warum bezaubern diese Traditionen, Bräuche und Rituale Kinder und Erwachsene auch heute noch? (Text: mdr)

Magdeburg, Hauptbahnhof, Gleis 5. Sissy Metzschke, Reporterin und Moderatorin (35), ist unterwegs. Sie interessiert sich für Menschen und will wissen, wer sind die „Blauen Engel“ und wem helfen sie? Sina Dippe arbeitet ehrenamtlich bei der Bahnhofsmission. Diese Arbeit ist für sie ein Geschenk und eine Bereicherung. Ihr Lohn: Die Freude der Frauen und Männern, die bei ihr und den anderen „blauen Engeln“ in den Räumen der Bahnhofsmission einen Zwischenstopp einlegen können. Diese Gastfreundschaft macht Besucherin Eveline Baranek glücklich.
Bei der Bahnhofsmission, sagt sie, sei der Kaffee der beste in der Stadt. Frau Baranek muss mit einer minimalen Rente auskommen. Bei der Bahnhofsmission trifft sie auf Menschen, die sich Zeit für sie nehmen und sie so annehmen, wie sie ist: „Hier wird niemand schief von der Seite angeschaut. Das fehlt mir außerhalb der Bahnhofsmission manchmal.“ Jana Brosius hat’s auch nicht so dicke. Sie arbeitet als Reinigungskraft und stockt mit Hartz IV auf. In der Bahnhofsmission hilft sie ehrenamtlich, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben, sagt sie.
Sissy Metzschkes Begegnungen sind vielfältig. „Hier ist jeder Mensch willkommen. Egal wo er oder sie her kommt. Toleranz ist das Stichwort.“ Bei der Bahnhofsmission gibt es Nächstenliebe für alle – ob gut betucht oder obdachlos. Und das heißt auch, Reisende begleiten. Dazu gehört beim Umsteigen zu helfen oder warme Getränke zu reichen, wenn Reisende wegen Verspätung und Zugausfällen auf dem Bahnhof stranden. Wo die Deutsch Bahn noch am Service feilt – da springen die Ehrenamtlichen von der Bahnhofsmission ein. Auch bei diesen Alltäglichkeiten ist Sissy nah dran. (Text: mdr)