Lieben

Deutschland in den Jahren 1939 bis 1943.
1939 ist Wolfgang Rohlfs 17 Jahre alt. Seine Eltern sind geschieden, er lebt bei seiner Mutter in Hessen. Die Schulferien verbringt Wolfgang stets bei seinem Großvater in Norddeutschland. Und hier, in Fischerhude, lernt er Nanni Nußberg kennen, seine „Jugendliebe“. Diese erste große Liebe wird überschattet von den politischen Ereignissen, die der 2. Weltkrieg auch in die scheinbare Idylle und Abgeschiedenheit des Dorfes trägt: Richard, mit dem Nanni verlobt werden soll, erhält militärische Auszeichnungen und wird zum „Helden“ des Ortes; Franz, der Automechaniker, fällt wenige Tage, nachdem er sich freiwillig gemeldet hat, in Russland. Und Max, der Sohn des jüdischen Viehhändlers, nimmt sich das Leben.
Nach seinem Studium – wenn der Krieg zu Ende sein wird – will Wolfgang seine Nanni heiraten. Einstweilen sieht er sie nur in

den Semesterferien. Wolfgang wird nicht eingezogen; er leistet seinen studentischen Wehrausgleichsdienst in Luxemburg als Luftschutzlehrer ab. Madeleine, ein 15-jähriges Mädchen, erinnert ihn an Nanni. Mit ihr trifft sich Wolfgang in seiner freien Zeit, mit ihr kann er endlich wieder reden, lachen, unbeschwert sein.
Madeleines ältere Schwester Fabienne bringt Wolfgang mit Mitgliedern der Résistance zusammen, die ihn für ihre Sache gewinnen wollen. Doch Wolfgang kann nicht glauben und will nicht wahrhaben, was sie ihm über Deutschland erzählen.
Wolfgang schreibt Nanni von seiner Beziehung zu Fabienne. Eine einzige Zeile ist ihre Antwort, danach hört er nichts mehr von ihr. Keiner seiner Briefe wird beantwortet und niemand kann ihm sagen, wo er Nanni finden kann. 1943 fährt Wolfgang ein letztes Mal nach Fischerhude, um seine Jugendliebe zu suchen … (Text: Einsfestival)