Als es im August 2002 über weiten Teilen Sachsens unaufhörlich regnete, hatte kaum einer mit den verheerenden Folgen gerechnet – kleine Bäche schwollen zu reißenden Flüssen an, rissen Häuser mit, vernichteten Existenzen. Die meisten Opfer gab es an der Elbe. Reporterin Susann Blum begibt sich mit dem Kajak auf eine Zeitreise in die Vergangenheit – folgt dem Scheitel der Flut vom kleinen Grenzort Schmilka in der Sächsischen Schweiz bis nach Magdeburg, 330 Kilometer elbabwärts. Unterwegs trifft sie Menschen, die ihre ganz persönlichen Erlebnisse schildern und erzählen, wie sie sich wieder aufgerappelt
haben. So wie die Meißener Unternehmerin Kathrin Herzog – bei ihr standen beide Kneipen, ihre Pension, die Privatwohnung und zwei Mietobjekte bis zum zweiten Stock unter Wasser. Zu zwölft harrten sie tagelang gemeinsam über ihrer Kneipe aus, bis ein Polizeitaucher vor dem Fenster auftauchte und die Evakuierung organisierte. Frank Zachlod und Roland Fährmann von der Freiwilligen Feuerwehr Radebeul waren tagelang im Dauereinsatz. Und als im 80 Kilometer entfernten Torgauer Flachglaswerk die Sandsäcke fehlten, organisierten sie schnelle Hilfe, obwohl auch vor Ihrer Haustür alles unter Wasser stand. (Text: MDR)