Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (55 Min.)
    Der ständige Lärm belastet den Körper, sagt die Wissenschaft, obwohl man von ihm im Alltag kaum Notiz nimmt. Er nervt. Er stresst. Er stört empfindlich. Die Dokumentation begleitet zwei Familien durch ihren Alltag. Familie Rupf lebt mit drei Söhnen mitten in Frankfurt und betreibt eine Apfelweinwirtschaft. Familie Le Lionnais lebt in der Nähe des Meeres, in Plouha, einem kleinen Örtchen in der Bretagne. Heißt das, die einen im Stress und Krach der Großstadt, die anderen in Ruhe und Gelassenheit der Natur? Nicht unbedingt.
    Denn einen Großteil des Lärms produziert jeder von uns selbst. Bei der Arbeit, im Garten, beim Hausputz, beim Musik machen oder hören, beim Heimwerken oder Feiern – bei all dem kann es richtig laut werden. Doch auch in Restaurants, Aufzügen, Toiletten, Einkaufszentren sind wir permanenter Dauerberieselung ausgesetzt. Der Film zeigt, wie das Kreieren von „Musikwelten“ heute ein eigener Geschäftszweig geworden ist. In angesagten Shops für Jugendliche wummert es ständig. HNO-Ärzte sehen besorgt, wie sich immer mehr Jugendliche durch ständigen und vor allem zu lauten Musikgenuss ihr Gehör zerstören.
    Mediziner schätzen, dass fast ein Viertel der europäischen Jugendlichen bereits unter nicht heilbaren Hörschäden leidet, und dass 30 Prozent von ihnen spätestens mit 50 ein Hörgerät benötigen werden. Bei der Suche nach den Ursachen finden Hörakustiker und Mediziner ein weiteres Lärm-Problem: Kinderspielzeug. Vor allem Billigprodukte aus Asien produzieren mitunter Lautstärken, die sogar eine Kettensäge übertreffen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.07.2014arte
  • Folge 2 (50 Min.)
    Morgens um 5:00 Uhr startet auf dem Flughafen in Frankfurt am Main der erste Flieger. Dann ist für Barbara Schulz-Freywald die Nachtruhe vorbei. Lärmterror im Minutentakt. Peter Gerhardt macht den unzumutbaren Verkehrslärm in Europa zum Thema seiner Dokumentation. Der Lärm kann dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass in Westeuropa jedes Jahr mindestens eine Million gesunder Lebensjahre verloren gehen. Mit anderen Worten: Lärm macht krank. So krank, dass man daran sterben kann.
    Dass dies keine abstrakte Annahme ist, sondern traurige Realität, weiß der Chef-Kardiologe der Mainzer Uniklinik Professor Thomas Münzel. Er hat in einer Studie herausgefunden, wie sich der nächtliche Lärm auf den Körper der Menschen auswirkt: Er wird in einen Alarmzustand versetzt, der Blutdruck steigt, Herzinfarkt oder Schlaganfall drohen. Dr. Münzel fordert, dass die Politik endlich für mehr Lärmschutz sorgt. Auch Ruth Caspari, die ein Hotel im Mittelrheintal besitzt, wohnt an einer Bahnstrecke, weshalb ihre Gäste ausbleiben.
    Sie erzählt von den Torturen, die sie wegen des Lärms durchstehen muss. Gérard Dutal wohnt ihn der Altstadt von Lyon. Er berichtet, wie ihm durch die 14 Auto-Fahrspuren der A7 der Schlaf geraubt wird. Warum also unternimmt die Politik nicht endlich etwas, um die Menschen vor dieser Gefahr zu schützen? Weil die Lobby der Verkehrsunternehmen zu stark ist, sagen Kritiker wie der Verwaltungsrechtsanwalt Matthias Möller-Meinecke. Er vertritt Lärmopfer vor Gericht und muss seinen Mandanten oft sagen, dass die Gesetze ihre Gesundheit nicht ausreichend schützen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.07.2014arte

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