Kunst fürs Dorf – Dörfer für die Kunst

Drei Künstler begeben sich auf ihre persönliche Abenteuerreise. Ihre Aufgabe: in drei Dörfern in sechs Monaten mit den Dorfbewohnern ein Kunstprojekt zu verwirklichen.
Dazu müssen Frank Bölter, Barbara Caveng und Helmut Lemke in Sachsenberg, Blankensee und Sehlis auch Quartier beziehen. Schon das Eingewöhnen wird zum ersten Härtetest für die Künstler. Und auch die Meinungen zu dem, was „Kunst“ ist, gehen weit auseinander. (Text: ZDF)

Neugierig schauen die Dorfbewohner auf die ersten Auftritte ihrer Künstler. Aber auch deren alltägliches Leben steht im Dorf unter Beobachtung. Was macht eigentlich ein Künstler den ganzen Tag?
Zum „Warmwerden“ hilft auch mal ein Dorffest, bei dem der Kölner Partizpationskünstler Frank Bölter im wahrsten Sinne des Wortes baden geht. Die Künstlerin Barbara Caveng aus Berlin trifft in Blankensee an der deutsch-polnischen Grenze auf eine ganz besondere Situation: zwei gespaltene Ortsteile. Die erste Aktion: Aus Blankensee und dem Ortsteil Pampow soll die Kunstgemeinde „Pampsee“ entstehen. (Text: ZDF)

Die Berliner Künstlerin Barbara Caveng hat in ihrem Dorf Blankensee das Unmögliche wahr gemacht: Durch die feierliche Eröffnung des Gemeindeplatzes der neu gegründeten Kunstgemeinde „Pampsee“ kommen sich die Bewohner der Ortsteile Blankensee und Pampow näher. Frank Bölter merkt in Sachsenberg, dass die Diskurse der Kunstwelt auf dem Dorf keinen Menschen interessieren. Für eines seiner Kunstwerke sucht er sich Unterstützung bei den Sachsenbergern Grundschülern und baut mit ihnen gemeinsam ein Spielhaus aus Papier. Die Kinder sind verblüfft: Auch das ist Kunst. Der Klangkünstler Helmut Lemke wird mit einem völlig unerwarteten Problem konfrontiert: Der Ausbau einer Bundesstraße durch die Parthenaue bedroht die Sehliser Landidylle. (Text: ZDF)

Der Künstler Helmut Lemke wird in Sehlis zum Widerstandskämpfer: Der Plan für den Ausbau einer Bundesstraße durch die Parthenaue stellt für seine Klanginstallation eine akustische Störung dar. In Blankensee gibt es erste Erfolge zu feiern: Barbara Caveng stellt den Kunstkiosk auf, den sie gemeinsam mit ihrer Arbeitsgruppe mit viel Liebe zum Detail gestaltet hat. In Sachsenberg besinnt man sich auf die örtliche Tradition der Ziegelsteinbearbeitung: das Kunstwerk soll aus der Mitte des Dorfes kommen. (Text: ZDF)

In Blankensee besteht der Wunsch, den Pampsee-Festplatz weiter auszugestalten. Barbara hat eine Idee entwickelt: Sie will gemeinsam mit den Dorfbewohnern eine Skulptur bauen, inspiriert von den Holzmieten – speziell aufgeschichtete Brennholzstapel – die in Vorpommern sehr typisch sind.
Helmut Lemke hat sich mit den Bewohnern von Sehlis dafür entschieden, einen Klangrundgang im Dorf zu etablieren, auf dem man den Klängen von Sehlis lauschen kann. Auf Wunsch der Dorfbewohner werden zusätzlich Klangobjekte gebaut, die entlang dieses Rundgangs aufgestellt werden. Helmut möchte ein Buch über die Klänge in Sehlis herausbringen. Dafür ist er auf die Klangerinnerungen der Dorfbewohner angewiesen.
In Sachsenberg starten Frank Bölter und seine Torbau-Helfer durch. Das Sachsenberger Tor nimmt langsam Formen an. Außerdem bereitet er mit dem Nachwuchskünstler Bernd Saalfrank dessen erste Ausstellung vor. (Text: ZDF)

Bevor sich die drei Künstler nach sechs Monaten partizipativen Kunstschaffens von den Dorfbewohnern verabschieden, legen sie noch letzte Hand an den gemeinsamen Kunstprojekten an. In Blankensee ist die Holzskulptur fertiggestellt und erwartet ihre feierliche Einweihung, die gleichzeitig Barbaras Abschied von dem Dorf ist. Die unkonventionelle Künstlerin will an diesem Tag nicht nur die sichtbaren und unsichtbaren Erfolge feiern, sondern auch ihren 50. Geburtstag.
In Sehlis wird an einer weiteren Klanginstallation für den Klangrundgang gebaut. Die Standorte der Klangobjekte sind nur temporär – für die dauerhafte Installation fehlen noch Genehmigungen.
Die Sachsenberger werden von Frank Bölter am Tag seiner Verabschiedung gehörig überrascht: Über Nacht hat der Künstler das Sachsenberger Tor einfach zugemauert. Bis zuletzt provoziert der Kölner die Dorfbewohner, um mit ihnen im Dialog zu bleiben. Für den Nachwuchskünstler Bernd Saalfrank ist der große Tag gekommen: er präsentiert den Sachsenbergern seine eigenen Kunstwerke. (Text: ZDF)