Kriminelle Karrieren im Krieg

Dr. Marcel Petiot arbeitete als Arzt in Frankreich. Als 1926 seine Lebensgefährtin verschwand, wollten Zeugen gesehen haben, wie Petiot einen schweren Sack in sein Auto lud. Über zehn Jahre später marschierte Nazi-Deutschland in Frankreich ein. Der Krieg entfachte die Mordlust des Arztes derart, dass ihm mindestens 23 Menschen zum Opfer fielen. Petiot gab vor, Juden oder Widerständlern bei ihrer Flucht helfen zu wollen. Tatsächlich aber raubte er sie aus und tötete sie mit einer Giftspritze. (Text: Sky)

William Charles Hill war einer der mächtigsten Männer der britischen Unterwelt. Seinen kriminellen Aufstieg hatte er dem Zweiten Weltkrieg zu verdanken. Aus dem Kleinkriminellen der Dreißigerjahre wurde im Krieg ein erfolgreicher Schwarzmarktbetreiber, Schmuggler und Schutzgelderpresser. Angst und Chaos des Kriegsalltags trieben ihm Kunden und Anhänger zu, desertierte Soldaten kauften ihm gefälschte Dokumente ab. Nach dem Krieg stieg Hill als gefürchteter Gangster-Boss aus den Ruinen Londons hervor. Mit ihm begann in England ein neues Zeitalter der organisierten Kriminalität. (Text: Sky)

Als es sich Ende 1944 abzeichnete, dass die Alliierten über Hitlers Nazi-Deutschland siegen würden, versteckten zwei preußische Prinzen ihre Wertsachen im Schloss Kronberg im Taunus. Eine Truhe voller Gold, Silber und Juwelen verschwand unter dem Fußboden eines geheimen Zimmers, bevor US-Soldaten das Schloss besetzten. Unter ihnen Captain Katie Nash und Colonel Jack Durant, die schnell ein Liebespaar wurden. Als Techniker zufällig auf den millionenschweren Schatz stießen, packte Nash und Durant die Gier: Zusammen mit einem Komplizen wollten sie das Gold, Silber und Juwelen zu Geld machen. (Text: Sky)

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg schimpfte die bürgerliche Mittelschicht Kaliforniens über jugendliche Kriminelle und Straßenbanden mexikanischer und südamerikanischer Herkunft. Die Gangs, die sich selbst „Pachucos“ nannten, galten im Verlauf des Krieges immer mehr als Bedrohung für die US-Gesellschaft. 1943 schlugen Mitglieder der US-Navy im mexikanischen Viertel von Los Angeles hunderte Jugendliche nieder. Es folgten Rassenunruhen in diversen Städten der USA. In Detroit kam es zu den schlimmsten Aufständen der Geschichte. Doch die wahren Gründe wurden ignoriert. (Text: Sky)

Im Zweiten Weltkrieg war das Abschalten des Stroms, der Blackout, immer wieder überlebenswichtig. Nur im Dunkeln bestand die Chance, dass die feindlichen Bomber ihre Ziele am Boden verfehlten. Doch die Blackouts dienten auch Mördern als Schutz für ihre grausamen Taten. In Berlin griff der Sexual-Serienstraftäter Paul Ogorzow seine wehrlosen Opfer direkt nach den Bombardierungen an, wenn noch alles im Dunkeln lag. In London ermordete der Pilot Gordon Cummins seine weiblichen Opfer auf derart brutale Weise, dass er mit Jack the Ripper verglichen wurde. (Text: Sky)

Mussolini, der spätere Duce, erklärte der sizilianischen Mafia bei Amtsantritt 1922 den Krieg. Er allein wollte sein Land kontrollieren. Viele Mafiosi flohen an die Ostküste der USA, wo schnell ein neues mafiöses Netzwerk entstand. Doch erst ab 1943 blühte das Geschäft – dank des Zweiten Weltkrieges. Denn amerikanische Geheimdienste baten Mafia-Größen wie Lucky Luciano um Unterstützung beim Kampf gegen den gemeinsamen Feind Mussolini. Die Hilfe wurde gewährt und die Chance genutzt, die Mafia in den USA zu einer fast unzerstörbaren kriminellen Macht aufzubauen. (Text: Sky)