Dokumentation in 2 Teilen (arte-Ausstrahlung), Folge 1–2

  • 52 Min.
    Schon immer leben die Menschen mit Krebs und sterben daran. Schon lange bekämpfen sie ihn auch. Die Geschichte der Krankheit ist geprägt von menschlichem Leid und Wissensdrang, Fehlentscheidungen und Einfallsreichtum, Rückschlägen und Durchbrüchen. Die Spurensuche beginnt bereits vor 4.000 Jahren, als ein ägyptischer Arzt auf einer fünf Meter langen Papyrusrolle alle geläufigen Krankheiten aufzählte. Nummer 45 bezieht sich auf „Schwellungen der Brust, groß, sich ausbreitend und hart“. Unter dem Abschnitt „Behandlung“ heißt es: „keine“. Über 2.000 Jahre lang galt in der Medizin die Säftelehre, der griechische Arzt Galen sah in der schwarzen Galle die Ursache für Krebs.
    Aber erst 1530 fand der aus Flandern stammende Vesalius heraus, dass im menschlichen Körper keine schwarze Galle existiert. 1855 bereitete Rudolf Virchows Verständnis, die Zelle sei die Grundlage von Gesundheit und Krankheit, den Weg für die Chirurgie als erste Behandlungsmethode. Wenn Tumore eine Sammlung von abnormalen Zellen seien, müsse es doch möglich sein, sie zu entfernen. Die X-Strahlen, die der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen 1895 entdeckte, waren gemeinsam mit Marie Curies Radium ein weiterer Meilenstein in der Krebsforschung.
    Hunderte von Strahlenkliniken wurden eröffnet, und man versprach eine Behandlung gegen Krebs. Chirurgie und Strahlentherapie sind bis heute zwei Säulen der Krebsbehandlung. Doch Krebs ist nicht gleich Krebs, obwohl man das sehr lange glaubte. Der Pulitzer-Preisträger Siddhartha Mukherjee fasst es so zusammen: „Krebs ist eine der wichtigsten Herausforderungen in unserer Geschichte. Die Vorstellung, es gäbe eine einfache Lösung für dieses Problem, wird dem Ausmaß seiner Komplexität nicht gerecht. Krebs ist Teil unseres genetischen Erbes. Wir werden Krebs immer mit uns, in uns und um uns haben.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.02.2017arte
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    Krebs ist eine weltweite Geißel. Fast jeder Zweite erhält im Laufe seines Lebens die Diagnose Krebs, und jeder kennt jemanden, der daran leidet. Mehr als 300 verschiedene Arten sind heute bekannt. Immer beginnt es mit dem unkontrollierten Wachstum einer einzelnen Zelle. Im Blut, in der Brust, in der Lunge jeder Teil des Körpers kann betroffen sein. Und niemand ist immun gegen Krebs. Lange nahmen Forscher an, dass es die eine Ursache für Krebs geben würde und damit auch das eine Heilmittel. Schon 1775 wurde der Zusammenhang von Umwelteinflüssen und Krebs deutlich. Der englische Arzt Percivall Pott untersuchte eine große Anzahl von jungen Männern mit Hodenkrebs.
    Bei den meisten fand er Rußpartikel unter der Haut und vermutete, dass Krebs durch chemische Substanzen ausgelöst wird. 1964 gelang es den englischen Virologen Michael Epstein und Yvonne M. Barr ein Virus zu beschreiben, das zur Entstehung von Krebs beim Menschen beitragen kann. Die Suche nach krebserregenden Viren wurde daraufhin ein Schwerpunkt der Forschungsgemeinschaft. Wichtig für die Entwicklung von Therapien, die auch heilen, war die Entdeckung des Onkogens. Die Nachricht im Jahr 2003, dass das Humangenomprojekt erfolgreich abgeschlossen wurde, war ein Wendepunkt für die Krebsforschung.
    Bei dem Versuch, einen Atlas mit sämtlichen Krebsarten zu erstellen, wurde jedoch deutlich, dass Krebs genetisch viel komplexer ist als erwartet. Erneut wurde die Hoffnung, dass gezielte Krebstherapien schnell einen Sieg gegen die Krankheit bringen, zerstreut. Dennoch führte in der Vergangenheit jeder Misserfolg ein Stück weiter in dem Verständnis der Erkrankung. Dem Engagement von unzähligen Wissenschaftlern, Ärzten und Patienten ist es zu verdanken, dass es heute ein breites Behandlungsspektrum von Krebs gibt und immer mehr Menschen dauerhaft geheilt werden können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.02.2017arte

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