In Sachen Bekleidung und Mode gibt Ägypten auch in den arabischen Nachbarländern den Ton an. Auf dem Basar El-Ghouri im Zentrum der Kairoer Altstadt findet man die aufreizendsten Dessous der muslimischen Welt. In ägyptischen Städten sind häufig verschleierte junge Frauen, sogenannte „schicke Kokette“ zu sehen, die zu ihrem verhüllten Gesicht hautenge Jeans und schmale Oberteile tragen. Ihre Botschaft lautet ganz unverhohlen: „Ihr wollt, dass ich mein Haar bedecke, dafür zeige ich mein
Hinterteil!“ Als Verkaufsargument machen sich die Anbieter moderner Kleidung die Angst verheirateter Frauen zunutze, von ihren Männern wegen einer schicker gekleideten Konkurrentin verlassen zu werden. Doch auch traditionell gekleidete Frauen trifft man in Ägypten sehr häufig an, auch unter den Jungen und Gebildeten. So wurde das Tragen der islamischen Tracht den ägyptischen Studentinnen ursprünglich unter anderem deshalb nahegelegt, weil dies billiger sei als modische Kleidung. (Text: arte)