4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1 (30 Min.)
    Edem Awumeys tiefe Zerrissenheit zwischen seinem Geburtsort Togo und seiner Wahlheimat Aylmer in Quebec ist symptomatisch für die „immigrant experience“. Auch wenn Edem schon lange nicht mehr in Afrika lebt, ist es in seinen Büchern immer präsent. Der Stein Quebecs und die rote Erde Togos – spielen in Edems Büchern eine besondere Rolle. „In Quebec lerne ich zu schätzen, was gut funktioniert, aber auch was noch geändert werden muss. Ich schreibe über Gewalt und Finsternis, um besser vom Licht träumen zu können.“ Edem Awumey schreibt in Französisch. Sein Werk gewann den Grand Prix littéraire d’Afrique noire und er war Finalist für den Prix Goncourt, Frankreichs renommiertester Literaturpreis.
    Ivan Coyotes Großeltern ließen sich in den Bergen des Yukon nieder, nachdem sie aus Europa eingewandert waren. Hier fühlt sich Ivan tief verwurzelt. Ivan hat bisher hauptsächlich autobiografische Erzählungen veröffentlicht. Doch jetzt möchte sich Ivan einer neuen Herausforderung stellen: Ein fiktionaler Krimi, basierend auf einer wahren Begebenheit in Ivans Kindheit. Ivan Coyote ist hat zwölf Bücher verfasst, die zahlreiche Preise gewonnen haben und hat vier Kurzfilme realisiert. Außerdem hat Yvan drei Alben veröffentlicht, die Geschichtenerzählen mit Musik verbinden, und ist eine international bekannte Bühnengröße.
    Michael Winters steiniges Neufundland, hat sich im Laufe des letzten Jahrhunderts extrem gewandelt. Die Insel ist karg und unter der hauchdünnen Schicht Erde liegt nur harter Fels. „Die Menschen, die hier lebten, hatten ein wirklich hartes und mühseliges Dasein,“ sagt Michael, „die Geister der Vergangenheit sind hier überall spürbar und ich lebe hier und bin mir dieser Vergangenheit bewusst.“ Eine Vergangenheit, die Michael in seinen Büchern verewigt. Michael Winter ist preisgekrönter Autor von fünf Werken und drei Kurzgeschichtensammlungen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.10.2020arte
  • Folge 2 (30 Min.)
    In der Episode „Wald“ berichtet Madeleine Thien, mit chinesisch-malaysischen Wurzeln, die an Kanadas Westküste aufgewachsen ist, wie ihre Eltern, Einwanderer aus Hongkong, mit starkem Rassismus zu kämpfen hatten. Vancouver spielt eine zentrale Rolle in Madeleines Werk. „Vielleicht“, so sagt sie, „liebe ich diese Stadt so sehr, weil meine Eltern sich so bemühten, hier heimisch zu werden.“ Madeleine Thien ist eine von Kanadas gefeiertsten Schriftstellerinnen, mit vielen Literaturpreisen, war für den „Man Booker Prize“ nominiert und ihre Werke sind in über 25 Sprachen übersetzt. Katherena Vermette lebt in Winnipeg, wo die Wälder des Ostens Kanadas auf die Prärien des Westens treffen.
    Sie gehört zu den Métis, einem indigenen Volksstamm, der schon lange vor der Entstehung Kanadas in dieser Region zuhause war. Sie stehen im Zentrum von Katherenas Schreiben, denn sie leisten seit Jahrhunderten Widerstand gegen die Kolonialisierung. Wald und Bäume sind Katherenas poetische Wurzeln, aus denen so viel mehr entwachsen ist. Grund für Catherine Lerouxs Liebe zu Montreal in Quebec sind die riesigen und uralten Bäume: „Sie prägen die Art, wie ich schreibe und Metaphern entwerfe. Die Natur und der Wald sind immer präsent …“ Catherine Leroux schreibt in Französisch und ist Autorin von drei mehrfach ausgezeichneten Büchern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.10.2020arte
  • Folge 3 (26 Min.)
    Uzma Jalaluddin lebt in Toronto, der multikulturellsten Stadt Kanadas. Uzmas Eltern sind aus Indien eingewandert, sie selbst ist hier geboren. „So viele Geschichten über MuslimInnen und People of Color sind mit Schmerz verbunden. Wo sind die anderen Geschichten? Wo ist die differenzierte Darstellung von Minderheiten?“ Deshalb schreibt Uzma romantische Komödien, lustige Geschichten mit einem ernsten Unterton. Uzma Jalaluddins zweiter Roman wird im Frühjahr 2021 erscheinen. Ihr erstes Buch war Cosmopolitan UK Book of the Year und wurde für mehrere Preise nominiert.
    Esi Edugyan ist in Calgary geboren. Wirklich heimisch fühlt sie sich jedoch in Victoria, an Kanadas Westküste, wo sie bereits seit mehreren Jahren lebt. Hier hat die strahlende Landschaft sie in ihren Bann gezogen. Als Kind von Einwanderern aus Ghana war sie oft mit Rassismus konfrontiert und hat sich als Außenseiterin gefühlt. Eine Erfahrung, die sich in ihrer Literatur wiederfindet. Esi Edugyan ist eine der erfolgreichsten kanadischen Autorinnen der letzten Jahre. Sie hat einen der größten Literaturpreise Kanadas gleich zweimal gewonnen und war für den Man Booker Prize nominiert.
    Joshua Whitehead lebt in Calgary im Westen Kanadas. Er ist Oji-Nehiyaw (Cree) und seine Werke sind geprägt von den Werten der Nehiyaw und dem Licht in den Hügeln Calgarys. Er will den Stereotyp des „Indianers“ durchbrechen. Joshua Whitehead schreibt Romane und Poesie. Er war in der engeren Auswahl für Kanadas größten Literaturpreis, den Governor General’s Literary Award und hat zahlreiche andere Preise gewonnen. Sein erster Roman wurde in diesem Jahr ins Deutsche übersetzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.10.2020arteDeutsche Online-PremiereDo 01.10.2020arte.tv
  • Folge 4 (26 Min.)
    Eden Robinson ist Angehörige der Heiltsuk und Haisla First Nations und lebt in Kitamaat Village, einem Dorf eingebettet in die Berge rund um den Douglas-Kanal, im Herzen des Haisla-Territoriums. Die Landschaft ist unwegsam, das Meer ihre Heimat und Thema ihrer Bücher. Uralte Fabelwesen werden lebendig. In Edens Romanen geht es um die Gegenwart der zukünftigen Generation, Industrie und Arbeitsplätze oder den Schutz des Landes und des Meeres. Eden Robinson ist preisgekrönte Autorin von sechs Büchern, die verfilmt und in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Aviaq Johnston ist Inuk. Sie lebt in Iqaluit, der Hauptstadt von Nunavut, einem der nördlichen Territorien Kanadas.
    Das Meer, das hier die meiste Zeit des Jahres zugefroren ist, hatte schon immer eine grundlegende Bedeutung für die Inuit. Aviaq verspürt eine tiefe Verbundenheit zu dieser unerbittlichen Landschaft. „Unsere Geschichte und Kulturen sind oft stereotypisiert und verächtlich dargestellt worden.“ Aviaq Johnston ist die jüngste Autorin der Dokumentationsreihe, hat aber bereits zwei Romane und zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht und war in der engeren Auswahl für Kanadas größten Literaturpreis, den Governor General’s Literary Award. Catherine Hernandez lebt in Toronto, am Ufer des Ontario-Sees.
    Ihre Familie kam kurz vor ihrer Geburt von den Philippinen nach Kanada. Sie wohnt in Scarborough, einem einkommensschwachen Stadtteil. „Kanada ist sehr gut darin, sich als eine Nation zu vermarkten, die tolerant, vielfältig, nett und respektvoll ist“, sagt sie, „wir haben aber eine sehr lange Geschichte des Völkermordes an der indigenen Bevölkerung und Rassismus gegen schwarze Menschen.“ Catherine bekämpft Diskriminierung und würdigt in ihren Büchern unterdrückte und queere Communitys. Catherine Hernandez’ zweiter Roman wird diesen Herbst veröffentlicht. Sie ist Kinderbuch- und Theaterautorin und gefeierte Dramaturgin. (Text: arte)
    Deutsche Online-PremiereDo 01.10.2020arte.tv
    deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 18.10.2020 angekündigt

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