Folge 2

  • 2. Der Propaganda-Chef

    Folge 2
    Im März 1933 wird aus dem Scharfmacher Joseph Goebbels der Minister im neu geschaffenen „Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.“ Er lässt von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, dass Intellektuelle und Künstler im NS-Staat grundsätzlich nur der von ihm gesteuerten Propaganda zu folgen haben. Um die Kunst und Kultur in diesem Sinne gleichzuschalten, wird am 22. September 1933 durch Gesetz die „Reichskulturkammer“ gegründet. Den Vorsitz dieser neuen Einrichtung übernimmt Goebbels selbst. Am 1. April 1933 organisieren Goebbels und der berüchtigte Gauleiter von Nürnberg, Julius Streicher, im Auftrag Hitlers den ersten landesweiten „Boykott“ jüdischer Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte.
    „Deutsche! Wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden!“ – mit Parolen wie dieser hindern Angehörige der SA und SS Passanten am Betreten jüdischer Geschäfte. Nach dem „Boykott“ regeln die NS-Machthaber die „Judenfrage“ auf gesetzlichem Wege. Goebbels ist in seinem Ressort ein Vorreiter der Verdrängung der Juden aus allen beruflichen und gesellschaftlichen Bereichen. Goebbels’ wichtigste Aufgabe in seinen ersten Ministerjahren ist es, die Deutschen durch Agitation und Propaganda für die „Volksgemeinschaft“ zu begeistern und auf Hitler als „Führer“ einzuschwören.
    Die damals noch jungen Massenmedien Rundfunk und Tonfilm sind seine schlagkräftigsten Waffen. 1936 ist für Goebbels ein
    erfolgreiches Jahr: Die Olympischen Spiele kann er für die NS-Propaganda nutzen, Hitler lobt ihn öffentlich, er besitzt eine Villa am Wannsee, und finanziell ist der bis dahin dauernd klamme Minister endlich abgesichert: Frauen umschwärmen ihn. Als „Bock von Babelsberg“ wird er belächelt und beneidet.
    Er hat Affären, seine Frau Magda auch. 1938 führt Goebbels’ Affäre mit der jungen tschechischen Schauspielerin Lida Baarova zum Eklat. Seine Frau Magda sieht ihre Position als erste Dame des „Dritten Reiches“ gefährdet und denunziert ihren Mann bei Hitler. Hitler zitiert Goebbels auf den Berghof und fordert ein Ende der Beziehung. Goebbels knickt ein und kehrt zu seiner Ehefrau zurück. Am 9. November 1938 versammelt sich in München die Führung der NSDAP zum Gedenken an den 15. Jahrestag des Hitler-Putsches.
    Goebbels ist auch dabei. Am Abend trifft die Nachricht vom Tod des deutschen Botschafters in Paris, Ernst vom Rath, ein. Auf ihn war eine Woche zuvor von dem 17-jährigen Juden Herschel Grynszpan ein Attentat verübt worden. Hitler und Goebbels stimmen sich ab, dann verlässt „der Führer“ die Veranstaltung, Goebbels führt seine Anweisungen aus: In der Nacht vom 9. zum 10. November brennen in ganz Deutschland die Synagogen. 91 Tote, 2.676 zerstörte Gottes- und Gemeindehäuser und 7.500 verwüstete Geschäfte – das ist die „offizielle“ Bilanz des Terrors. Mit Kriegbeginn wird Goebbels seinen „radikalen Standpunkt“ weiter verschärfen. (Text: Das Erste)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.10.2004Das Erste

Sendetermine

Mi 06.10.2004
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