Die junge Sängerin Lasairfhíona Ní Chonaola ist in der Tradition der Aran-Inseln aufgewachsen, auf Inis Oirr, der kleinsten der drei Inseln. Ihr ganzes Leben lang hat sie gesungen, im Familienkreis oder in der Zwergschule von Inis Oirr, an der ihr Vater unterrichtet. Sie hat den Geschichten der Alten gelauscht, am Torffeuer oder im Pub. Im Kulturhaus auf der Insel lernte sie die Kunst des selbstbewussten Vortrags. Langsam festigte sich in ihr das Bewusstsein, Teil einer uralten Tradition zu sein, die sie unbedingt erhalten möchte. Sie wollte Sängerin werden und die Kultur des Geschichtenerzählens fortführen, genauso wie früher die keltischen Seanachaithes. Heute lauschen die anderen ihrem Gesang. „Die Melodie der Aran-Inseln“ widmet sich einem der wichtigsten Momente im Leben von Lasairfhíona Ní Chonaola. Sie kehrt wieder zurück nach Inis Oirr, wo sie ein Konzert geben
soll. Seit Jahren ist sie nicht mehr vor heimischem Publikum aufgetreten. Sie war lange weg, lebte im westirischen Galway, tourte durch Irland, veröffentlichte Alben mit gälischen Songs und reifte zu einer regionalen Berühmtheit. Jetzt muss sie sich daheim bewähren. Die Dokumentation zeigt die Tage ihrer Ankunft bis zum Konzert. Auf ihren langen Spaziergängen entlang des Strandes erfährt die Sängerin die Inspiration, die sie in ihre Lieder einfließen lässt: den Rhythmus und die Melodie des Meeres. Der Zuschauer lernt die Arans kennen: die Kirche und ihren sanftmütigen Pfarrer, einen erfolglosen Fischer, einfallende Touristen und weltberühmte Pullover – ein Stück vom Inselalltag. Ein behutsames, rhythmisches und fast schon poetisches Porträt dieser kleinen Welt am Rande Europas. Ein Einblick in das keltische Irland und die musische Seele der Aran-Inseln. (Text: arte)