Um den Titel Archehof tragen zu können, müssen mindestens fünf verschiedene alte, vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen gezüchtet werden. Bundesweit gibt es rund hundert Archehöfe. In Klosterbuch leben Sachsenhühner, deutsche Legegänse, eine kleine Herde Erzgebirgsziegen, die Schafsrassen Moorschnucken und Heidschnucken sowie vier Rheinisch-Deutsche Kaltblüter. Hier lebt auch Michael Urbe. Micha hat hier sein Paradies gefunden. Er hat Landwirt gelernt, als Melker gearbeitet, wurde arbeitslos und verfiel dem Alkohol. Seit 2009 ist er trocken. Seit über zwei Jahren ist Micha bei den Pohls, vor ein paar Wochen haben sie ihn fest angestellt. Aus ihrem besonderen Verständnis der Nächstenliebe haben es sich Elsbeth und Jürgen Pohl zur Aufgabe gemacht, Menschen zu helfen. Am Anfang waren es ein paar wenige, jedes Jahr werden es
mehr. Wenn sie ankommen, sind sie orientierungslos. Sie finden die Orientierung durch das Arbeitsumfeld und durch die etwas andere Art zu leben. Hier sei alles ein bisschen langsamer und ein bisschen bedächtiger. „Wenn die Jungs neben uns was werden, wenn sie später Berufe lernen können, dann wäre es gut, wenn sie sagen: ‚Ich war irgendwann im Tal an der Freiberger Mulde. Dort hatte ich für eine Weile eine Heimat, und dort ist vielleicht meine Seele ein Stück gesund geworden‘“. Finanziell wird diese Arbeit von Elsbeths Tätigkeit als Trainerin für Telekommunikation, durch die Vermietung von Gästezimmern und durch Spenden getragen. Auch der engagierte Einsatz vieler freiwilliger Helfer ist ein wichtiger Bestandteil des Hof-Lebens. Viele Ehrenamtliche kamen selbst einmal Hilfe suchend auf den Hof. (Text: hr-fernsehen)