Nördlich von Vancouver Island kreuzt die „Black Fish Sound“ durch die Gewässer des Broughton-Archipels. Auf der Suche nach dem charakteristischen Gesang der Schwertwale ist Alexandra Morton unterwegs mit ihrem Boot. Die Biologin hat ihr Leben dem Schutz der großen Meeressäuger verschrieben: Sie ist an die kanadische Westküste gezogen, um die Kommunikation der Orcas zu studieren. Alexandra Morton stammt aus Connecticut in den USA. Schon früh interessiert sie sich für die akustische Kommunikation von Tieren -insbesondere für die Sprache der Delfine. Nach einem Biologiestudium sammelt sie in Kalifornien erste Erfahrungen in ihrem Beruf. Zunächst arbeitete sie in einem Delfinarium in Los Angeles, wo sie das Verhalten von Orcas in Gefangenschaft studierte. Doch schon bald fragt sie sich, ob diese besonderen Bedingungen möglicherweise auch die Kommunikationsfähigkeit der Tiere beeinflusst. Sie beschließt, sich auf die Suche nach den wildlebenden Verwandten ihrer
Schützlinge zu machen. Sie zieht mit ihrem Mann, dem Tierfilmer Robin Morton, und ihrem Kind in die kleine, abgelegene Gemeinde Echo Bay auf der Insel Gilford im Broughton-Archipel. Fasziniert von dem vielfältigen Lautrepertoire der Schwertwale, zeichnet sie die Töne auf und versucht sie zu entschlüsseln. Über viele Jahre beobachtet Alexandra eine Schwertwalfamilie. Doch eines Tages sind ihre Schützlinge einfach verschwunden. Um ihre Orcas wiederzufinden, wendet sie sich an einen Freund, den renommierten Schwertwal-Experten Paul Spong, dessen Forschungsstation OrcaLab einige Kilometer entfernt auf Hanson Island liegt. Was sind die Gründe für das plötzliche Verschwinden der Schwertwal-Population? Seit sie an die kanadische Westküste gezogen ist, hat Alexandra Morton wiederholt miterlebt, wie sich die Natur durch Eingriffe des Menschen verändert hat. Heute ist sie mehr denn je entschlossen, ihren Kampf für den Schutz der marinen Ökosysteme fortzusetzen. (Text: arte)