Refuge Pageau heißt das Aufzucht- und Pflegezentrum für verwaiste Tierbabys, das Nathalie Pageau gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Félix und ihren Eltern Michel und Louise Pageau in Abitibi in der ostkanadischen Wildnis führt. Dort werden verwaiste, verletzte oder kranke Wildtiere aufgezogen, gesund gepflegt und wieder freigelassen. Als Tochter eines ehemaligen Pelztierjägers und Leiters des Pflegezentrums weiß Nathalie, wie man mit Tieren umgeht. Sie wuchs mitten in der Natur auf und lebte seit früher Kindheit mit verschiedenen Wildtieren zusammen. Ob Wölfe, Bären, Elche, Luchse, Waschbären oder Raubvögel – verwaiste Tiere finden im Refuge Pageau einen Unterschlupf und bekommen die Pflege, die sie benötigen. Im vergangenen Sommer musste die Station 34 Bärenkinder aufnehmen, die ihre Mutter verloren hatten. Eine der
häufigen Ursachen dafür ist strenger Frost während der Blütezeit der Wildbeeren. Da Bären im Wald nicht genug Nahrung finden, wagen sie sich immer näher an Siedlungen der Menschen heran. Neben der Aufzucht ihrer Schützlinge sieht Nathalie ihre wichtigste Aufgabe darin, die Öffentlichkeit für den Tierschutz zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck hat die Familie Pageau ihre Auffangstation für Besucher geöffnet. Fast 25.000 Gäste kommen jährlich hierher. Auf diese Weise wird außerdem ein Großteil der Kosten gedeckt. Der Rest wird durch Subventionen und Spenden der Lebensmittelgeschäfte gestemmt. „Humanima – Mensch und Tier“ gibt in dieser Folge Einblick in das Leben einer jungen Frau, die sich die Aufzucht von Wildtieren und den Schutz von Flora und Fauna in den nördlichen Wäldern zur Lebensaufgabe gemacht hat. (Text: arte)