Im Kino faszinieren Spione ihr Publikum seit Jahrzehnten. Wohl auch, weil sie die erstaunlichsten technischen Spielereien mit sich führen. Sie entdecken, überwachen, verfolgen und töten ihre Feinde mit einem Arsenal ausgeklügelter Geräte, das eigentlich nur der Fantasie eines Drehbuchautors entspringen kann. Ausschnitte aus Spielfilm-Highlights wie „Die Bourne Identität“, „Minority Report“, „Der Staatsfeind Nr. 1“, „True Lies – Wahre Lügen“ und „Goldfinger“ sowie Interviews mit den Regisseuren James Cameron und Doug Liman spüren mit detektivischer Akribie der Frage nach, was möglich, was nicht möglich ist und was vielleicht irgendwann einmal möglich sein könnte. Gruselig aussehende und kybernetische Spinnen mit einem optischen Suchsystem und Wärmesensoren werden Tom Cruise von der Polizei auf den Hals gehetzt („Minority Report“). Arnold Schwarzenegger trägt eine Hightech-Überwachungsbrille, die ihm Bilder einer Mini-Kamera ins Gesichtsfeld projiziert. Ein Angreifer hat da
keine Chancen, schließlich kann der Held auch sehen, was nicht direkt vor seinen Augen liegt („True Lies – Wahre Lügen“). Matt Damon heftet einen hypermodernen Peilsender an einen Lieferwagen, den er im Gewimmel der Pariser Straßen verfolgt – aus einiger Distanz versteht sich („Die Bourne Identität“). Und der stumme Handlanger Oddjob tötet seine Opfer mit einem Zylinder, dessen Krempe aus rasiermesserscharfem Stahl besteht („Goldfinger“). Das alles ist reine Fiktion und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben. Die Identifizierung von Menschen anhand biometrischer Daten wie Daumenabdruck, Stimme und Netzhaut ist heute allerdings bereits Realität („True Lies – Wahre Lügen“). Und es gibt auch schon implantierbare, reiskorngroße Chips mit individuellen Daten – auch wenn sie bislang in nennenswerter Zahl nur für Haustiere verwendet werden („Die Bourne Identität“). Die Ausschnitte aus diversen Kino-Highlights beweist, dass so mancher kreative Einfall von Drehbuchautoren den Sprung von der Leinwand in die Realität geschafft hat. (Text: arte)