Rainer Glunz betäubt mit seinem Narkosegewehr Egonia, sonst kommt er an die wehrhafte und kräftige Wisent-Kuh nicht heran. Ihre genetische Zuchtlinie wird dringend in Österreich gebraucht. „Dann kriegen die Alpenländer mal ein bisschen ostwestfälisches Feuer unter ihre Wisenten“, sagt Rainer Glunz. In Hardehausen bei Warburg ist er seit 24 Jahren Leiter des zweitgrößten Wisentgeheges in Deutschland. Um die letzten Wildrinder Europas vor dem Aussterben zu retten, wurde es vom Land NRW 1958 eingerichtet. „In unseren 140 Hektar großen
Nachzuchtgattern geht es allein um den Artenschutz“, betont Glunz. In den 20er Jahren gab es nur noch 54 Tiere weltweit. Im Wisentgehege Hardehausen sind es derzeit 32. „Um den Job zu machen, muss man die Wisente lieben und das geht oft über die tägliche Arbeit hinaus“. Reporter Stefan Weiße begibt sich in die Welt der größten Landsäugetiere Europas, beobachtet einen Bullen auf „Flirtkurs“ und einen gefährlichen Einsatz im Gehege. Und das neugeborene Kälbchen Eigelstein hat sich sogar ein bisschen in Gehegeleiter Glunz „verliebt“. (Text: WDR)