Heute im Osten – Reportage Folge 203: Tagebau Turow: Dreikampf im Dreiländereck
Folge 203
Tagebau Turow: Dreikampf im Dreiländereck
Folge 203
Der polnische Tagebau Turow sorgt für Ärger und Wut im Dreiländereck. Er liegt direkt an der Deutsch-Polnisch-Tschechischen Grenze und ist riesig, fast 4.000 Fußballfelder groß. Nach dem Willen des polnischen Staatsbetriebes PGE soll der Abbau der Kohle hier noch bis 2044 andauern. Aber das weckt Sorgen bei den Nachbarn. Gräbt Polen den Tschechen das Wasser ab? Und ist der Tagebau Ursache für Bodenverwerfungen im deutschen Grenzgebiet? Für „Heute im Osten“ trifft Filmemacherin Bettina Wobst Menschen im Grenzgebiet und versucht den Sorgen auf den Grund zu gehen. Sie trifft Bürger des
tschechischen Dörfer Uhelna und Vaclavice, die Angst haben, dass ihre Brunnen durch den Einfluss des Tagebaus bald austrocknen könnten. In Zittau entdeckt ein Mann immer größere Risse an seinem Haus. Ist Turow auch dafür verantwortlich? Auch die polnische Seite kommt zu Wort. Wütende Bergleute und der Tagebauingenieur fühlen sich zu Unrecht verurteilt. Aussage steht gegen Aussage. Der Film urteilt nicht, sondern beobachtet und nimmt sich Zeit zum Zuhören. So entsteht das Portrait einer Region, die durch den Tagebau zerrissen ist und in Europa an seine Grenzen stößt. (Text: tagesschau24)