Folge 16

  • Folge 16 (2018/​2019)

    Folge 16
    Waschbetonidyll – Die Frankfurter Kuckucksuhren des Künstlers Guido Zimmermann
    Guido Zimmermann mag Architektur, die andere hässlich finden. Zum Beispiel die Hochhäuser am Frankfurter Ben-Gurion-Ring oder die brutalistischen Wohnsilos am Mainufer in Frankfurt Niederrad. Er hat sie verewigt in Kunst, genauer gesagt in Kuckucksuhren. Doch statt mit Schwarzwaldholz „baut“ der Künstler Zimmermann sie mit Waschbeton. In den Takt finden seine Uhren mit Pendelwerken, die wie Handgranaten aussehen, statt wie Tannenzapfen. Guido Zimmermann freut sich über den Effekt, den seine „Cuckoo Blocks“ bei den Menschen auslösen: „Alle haben sofort angefangen, von Gebäuden in ihrer Heimat zu reden. Da habe ich gemerkt, dass bei jedem sofort was im Kopf passiert“. Seine Kuckucksuhren zeigen eine Heimat an Orten, an denen andere nicht wohnen wollen.
    Vor einigen Jahren war er als Graffiti-Künstler zu einem „character jam“, eine Art Graffiti-Wettbewerb, eingeladen. Die Veranstaltung fand am Ben-Gurion-Ring in Nieder-Eschbach statt, einer Frankfurter Hochhaus-Siedlung aus den 1970er-Jahren mit besonders schlechtem Ruf. Spontan entwickelte Zimmermann dort mit Jugendlichen ein Bild, das die umliegenden Plattenbauten mit ein paar romantischen Landschaftselementen kombinierte – und einem „Ghetto-Kuckuck“, wie Zimmermann sagt, als Anspielung auf die Schwarzwälder Kuckucksuhr-Idylle. Sein Kuckuck grüßte zur vollen Stunde im Unterhemd und mit umgedrehter Baseballkappe. „hauptsache kultur“ hat den Künstler getroffen.
    Bericht: Stefanie Appel
    Kunst für das Gehirn – Eine Führung im Städel für Menschen mit Demenz
    Ein gedeckter Tisch, eine Blume, die Farbe Blau: Das weckt die Sinne, kann Auslöser sein für Geschichten, Assoziationen oder einfach nur für einen kurzen wohltuenden Moment der Erinnerung. Immer mehr Kunstmuseen bieten Führungen für Menschen mit Demenzerkrankungen an. Im Städel Museum in Frankfurt am Main wurde in einem weltweit einmaligen Projekt untersucht, ob und wie Kunst eine lindernde Wirkung auf Menschen mit Demenz hat. Und die Ergebnisse sind so erstaunlich, dass Experten fordern: Museum auf Krankenschein! „hauptsache kultur“ hat eine Gruppe Betroffener bei einer Museumsführung im Städel begleitet.
    Bericht: Marco Giacopuzzi
    Explosion von Farbe und Licht – Die Kinderbuch-Illustratorin Antje Damm
    Die Kinderbuchillustratorin Antje Damm aus Fernwald bei Gießen hat einen echten Treffer gelandet: Die New York Times,
    die jedes Jahr die zehn besten Bilderbücher aus aller Welt auszeichnet, hat in diesem Jahr die englische Auflage von Antje Damms Bilderbuch „Der Besuch“ auf die Liste der besten zehn Bilderbücher des Jahres 2018 gesetzt. Die amerikanische Tageszeitung lobte unter anderem die „Explosion von Farbe und Licht“ und die ausgefallenen Illustrationen. Antje Damm baute für das Buch in dreimonatiger Arbeit Räume aus Kartonelementen nach, setzte darin ausgeschnittene Figuren in Szene und fotografierte sie. Die Geschichte: Der Besuch eines Kindes verändert das Leben einer ängstlichen, einsamen Frau – ihr tristes Leben wird wieder bunt.
    Eigentlich ist Antje Damm Architektin, hat lange und auch gern in ihrem Beruf gearbeitet. Erst als sie Kinder bekommen hat und zeitweise zu Hause war, begann sie Bilderbücher zu zeichnen. Inzwischen hat sie um die 30 Bücher veröffentlicht. „Es macht auch einfach Spaß, einen Beruf zu haben, in dem man die Perspektive der Kinder einnehmen darf und muss.“, sagt Antje Damm. „hauptsache kultur“ hat die Illustratorin zu Hause in Fernwald besucht und sie gefragt, wie sie auf die Idee für ihr Buch gekommen ist, und was ihr die Auszeichnung der New York Times bedeutet.
    Bericht: Christiane Schwalm Bilderbuch
    „Der Besuch“, Autorin und Illustratorin: Antje Damm, Moritz Verlag
    Gehetzt – Die rasende Beschleunigung des Alltags Schrumpft unsere Gegenwart?
    Viele Menschen haben ständig das Gefühl, der Zeit nur hinterher zu hetzen, dauernd im Hamsterrad zu strampeln und doch nie fertig zu werden mit den Dingen, die sie sich vorgenommen haben. Die Zeit rast so schnell, bis sie deshalb sogar zum Erliegen kommt: Etwa im Stau, wenn alle Menschen gleichzeitig ganz schnell irgendwo hin müssen. München ist dabei Spitzenreiter: Nirgendwo sonst in Deutschland standen die Menschen im vergangenen Jahr so lange im Stau wie hier. Gibt es einen Ausweg? Der Beschleunigungsforscher Hartmut Rosa sagt: Gegen die Beschleunigung der Gesellschaft sind individuelle Eskapismus-Strategien zum Scheitern verurteilt.
    Bericht: Ronja Dittrich /​Julia Schweinberger
    #gehessisch – Das Schlimmste aus der Kulturwoche in 90 Sekunden In unserer Rubrik #gehessisch knöpfen wir uns satirisch die Nachrichten der Woche aus Hessen vor: Neue Kinostarts, Fauxpas der Stars, Gesprächswertiges aus Kultur und Politik, Glamour und Abseitiges – in 90 Sekunden nehmen wir auseinander, was die Welt gerade mehr oder weniger bewegt. Rasant, witzig und bitterböse – das ist #gehessisch.
    Bericht: Arne Kapitza (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.12.2018hr-Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

So 09.12.2018
08:05–08:35
08:05–
Fr 07.12.2018
04:05–04:35
04:05–
Do 06.12.2018
22:45–23:15
22:45–
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