Geschichte & Entdeckungen Folge 46: Unser Rhein – Im Bann des Stroms
Folge 46
46. Unser Rhein – Im Bann des Stroms
Folge 46
Gut die Hälfte des Rheins fließt durch den deutschen Südwesten und ändert dabei ständig ihren Charakter: Vom Bodensee über den Rheinfall ist er ein natürlicher Fluss. Für die Menschen am Oberrhein war er über Jahrhunderte kaum als Strom zu erkennen, bis er zur Wasserschnellstraße ausgebaut wurde, vorbei an den Industrien Ludwighafens, Mannheims und des Rhein-Main-Gebiets. Ab Bingen fließt er wieder in seinem natürlichen Bett durch die Weltkulturerbelandschaft Oberes Mittelrheintal, wo er schließlich an der Spitze der Insel Nonnenwerth Rheinland-Pfalz verlässt. Prof. Andreas Fath, der 2014 den Rhein komplett durchschwommen hat, führt zu wichtigen Schauplätzen der Geschichte. Auf der Insel Reichenau im Bodensee stand einst die Wiege europäischer Kultur. In Basel diente der Fluss zum Antrieb von Papiermühlen, eines der ältesten Bücher wurde hier gedruckt: das Narrenschiff. Fath
begegnet einem Goldsucher, der ein altes Gewerbe am Fluss am Leben erhält. Zwischen Basel und Karlsruhe erinnert links und rechts des Rheins vieles an Kriege, aber auch an die Annäherung der einstigen Erzfeinde Frankreich und Deutschland und an das vereinte Europa. Hier wird der Strom zur begradigten Wasserstraße, die den Südwesten zu Industriestandort werden ließ. Bei Worms erinnern Hungersteine daran, wie abhängig die Menschen vom Fluss sind. Im Mittelrheintal entdeckt Fath die Wiege der Romantik. „Unser Rhein – Im Bann des Stroms“ ist eine Entdeckungsreise. Wechselnde Stimmungen, Landschaftseindrücke, besondere atmosphärische Augenblicke verzahnen sich mit Spielszenen und dokumentarischen Bestandsaufnahmen. Ein „dokumentarischer Fakten-Check“ offenbart, dass manche Legende, die im Laufe der Jahrhunderte um ’Vater Rhein“ gestrickt wurde, durchaus einen wahren Kern enthält. (Text: SWR)