Während ihrer Kolonialherrschaft erbeuten die Belgier unzählige Objekte im Kongo. In Europa stehen diese im Museum, doch für die Menschen in den Herkunftsländern sind es spirituelle Objekte.
Bild: Hazazah 2021 / ZDF
Die Maske der Luba ist eines der wertvollsten Objekte des Afrika-Museums in Tervuren in Belgien. Die ehemalige Kolonialmacht hatte die Maske aus der heutigen Demokratischen Republik Kongo geraubt. Den Beweis dafür liefert das Tagebuch eines belgischen Offiziers. Für die Bewohner des Dorfs Lulu, aus dem sie entwendet wurde, hat sie spirituelle Bedeutung, sie fordern sie zurück. Auch ein reicher afrikanischer Geschäftsmann setzt sich für ihre Rückgabe ein. Unter der brutalen Kolonialherrschaft von Leopold II. erbeuteten die Belgier unzählige Objekte im Kongo. Allein das Afrika-Museum in Tervuren besitzt eine umfangreiche Sammlung von mehr als 100.000 kongolesischen
Objekten. 2019 wurde in Kinshasa ein neues Nationalmuseum eröffnet. Ist es an der Zeit, die geraubten Objekte zurückzugeben? Die Reihe „Geraubte Schätze – Wem gehört das koloniale Erbe?“ befasst sich mit berühmten Kunstschätzen und Kulturgütern, die durch die Kolonialisierung in den Besitz großer europäischer Museen gelangt sind. Bis heute sind viele Provenienzen unklar, und Rückgabeforderungen der Länder, aus denen sie stammen, mehren sich. In den einzelnen Teilen der Reihe begibt sich der niederländische Journalist Erik Dijkstra weltweit auf spannende Recherchereisen zu Ursprüngen und Herkunftsorten umstrittener Kunstobjekte. (Text: 3sat)
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