In der Franche-Comté soll der Herbst die schönste Jahreszeit sein. Wenn die Sonne das gold-orangefarbene Laub der Bäume zum Leuchten bringt und aufziehende Nebel die Landschaft in eine Theaterbühne verwandeln, tauscht Gaspard de Moustier gerne das Schloss seiner Vorfahren gegen eine Baumhütte ein. Bed and Breakfast ohne WLAN und elektrischen Strom – mit seinen Cabanes macht de Moustier ein nachhaltiges Leben in der Natur erfahrbar. Was Nachhaltigkeit und Wasserqualität mit Liebe zu tun haben, zeigt ein Besuch der ältesten Limonadenfabrik Frankreichs. Himbeerrote Nostalgie in Glasflaschen gefüllt und mit einem Bio-Siegel versehen oder cremige Wintermilch als Käse zwischen Fichtenrinden – die Franche-Comté ist hier zum Schmecken nah. Die
Dokumentation streift auch, im Spiegel realer Landschaften, das Leben und Werk eines der Geistesgrößen der Franche-Comté: Gustave Courbet. Als Begründer des französischen Realismus hat er Kunstgeschichte geschrieben. Seine Heimat versetzte er aber eher mit skandalösen Damen aus Paris in Aufruhr. Kilometerlange Wasseradern durchziehen das poröse Kalksteinmassiv des Jura. Während sich auf dem zugefrorenen Lac de Saint-Point alles tummelt, was Beine hat, schießt auf dem Elsässer Belchen Laetitia Briswalter mit ihren Schlittenhunden über schneebedeckte Hügel, wie ein Feldherr auf seinem Streitwagen. Zu Hause heult sie schon mal mit den Wölfen und wacht über ihr Rudel, bis der Sandmann auch die stärksten Alphatiere ins Land der Träume schickt. (Text: arte)