Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Sie sprangen über Stacheldraht, fälschten Pässe, riskierten ihr Leben im Todesstreifen, kaperten U-Bahnen – einer stahl sogar einen Panzerwagen, um die Mauer zu überwinden. Nachdem das SED-Regime in der Nacht zum 13. August 1961 in Berlin die Sektorengrenzen zum Westen geschlossen hatte, versuchten Tausende Menschen die Absperrungen zu überwinden und in den Westen zu fliehen. Zwanzig Jahre nach Fall der Mauer widmet das ZDF einigen besonders bewegenden Flüchtlingsschicksalen eine zweiteilige Dokumentation. Fluchttunnel galten in den ersten Jahren nach dem Mauerbau als vermeintlich sicherster Weg, um in den Westen zu gelangen. Zwischen 1961 und 1964 herrschte in Berlin eine regelrechte „Tunnelkonjunktur“. Dutzende unterirdische Gänge wurden von West nach Ost und Ost nach West durch den Boden getrieben.
    Doch für viele wurde dieser Fluchtweg zum Verhängnis: „Tunnelgräber“ galten in der DDR als Staatsfeinde, auf sie wurde Jagd gemacht. In einer erst kürzlich entdeckten „Tunnelkartei“ des Ost-Berliner Ministeriums für Staatssicherheit sind über 200 Versuche dokumentiert, die Mauer zu unterlaufen – nur 19 waren erfolgreich. Die Stasi war erstaunlich gut informiert über die unterirdischen Aktivitäten. Die Akten belegen, mit welchem Aufwand, aber auch mit welcher Gewalt DDR-Grenztruppen und die Staatssicherheit die zahlreichen Tunnelgräber verfolgten. Dennoch gelangten insgesamt über 250 DDR-Bürger unter der Erde „nach drüben“. Über 28 Jahre lang war die Mauer das Symbol der deutschen Teilung. Sie kostete Hunderte von Fluchtwilligen das Leben.
    Was brachte die Menschen dazu, alles aufs Spiel setzten, ihre Freunde und Heimat über Nacht zu verlassen? Wie planten sie ihre Fluchten? Wie gelang es ihnen, die tödlichen Sperranlagen zu überwinden? Was wusste die DDR-Staatssicherheit? Die erste Folge der zweiteiligen Dokumentation „Flucht in die Freiheit“ berichtet, wie mutige Menschen in Berlin ihr Leben riskierten, um der Diktatur zu entrinnen, zeigt, wie ihre Versuche glückten oder scheiterten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.09.2009ZDF
  • Folge 2 (45 Min.)
    „Freiheit ist das Wertvollste, das der Mensch besitzt“, sagt Peter Strelzyk aus Pößneck in Thüringen, „aber das merken nur solche Leute, die mal in Unfreiheit gewesen sind“. Mit einem selbstgebauten Heißluftballon planten die Familien Strelzyk und Wetzel ihre Flucht nach Westen. Die Vorbereitungen dauerten Monate. Der erste Versuch misslang, der liegen gebliebene Ballon wurde aufgefunden, die Stasi nahm Ermittlungen auf. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann. Am 16. September 1979 wagten die beiden Familien einen zweiten Start – diesmal mit Erfolg. Um in die Freiheit zu gelangen, riskierten Tausende DDR-Bürger ihr Leben. Nach jeder geglückten Flucht wurden weitere Schlupflöcher an den Grenzanlagen gestopft. Der Ausbau der Mauer wurde Stück für Stück perfektioniert – in den 70er Jahren ließ das SED-Regime Selbstschussanlagen installieren.
    1980 plante Erich Honecker die „Mauer 2000“: eine Hightech-Anlage mit Bewegungsmeldern und Laserdetektoren, die jeden Fluchtversuch vereiteln sollte. Ihren „antiimperialistischen Schutzwall“ ließ sich die DDR einiges kosten: Rund eine Milliarde Ost-Mark flossen jährlich allein in die Instandhaltung der „Todesstreifen“ an der zirka 1400 Kilometer langen innerdeutschen Grenze. Dennoch suchten immer wieder mutige Menschen nach fantasievollen Wegen, die lebensgefährliche Barriere zu überwinden – so auch die Brüder Ingo, Holger und Egbert Bethke. Einer floh mit der Luftmatratze über die Elbe, einer mit Hilfe einer selbstgebauten Seilbahnkonstruktion und der dritte mit Hilfe der beiden anderen wenig später in einem Ultraleichtflugzeug. Das Trio sorgte international für Schlagzeilen und düpierte das SED-Regime.
    Zwischen Mauerbau 1961 und Mauerfall 1989 gelang über 40 000 DDR-Bürgern die Flucht in den Westen. Doch keine Statistik hielt fest, wie viele Versuche schon während der Vorbereitung scheiterten. Auch der zweite und letzte Teil der Dokumentation „Flucht in die Freiheit“ schildert bewegende Schicksale von Frauen und Männern, die alles riskierten, um ihrem „Gefängnis“ zu entgehen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.09.2009ZDF

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