Workingman’s Death
- A / D 2005 (126 Min.)
- Dokumentation

Der sowjetische Bergmann Aleksej Stachanov erhält 1935 den Titel Held der Arbeit. Er hatte 102 Tonnen Kohle in einer Schicht geschlagen – ein nie dagewesener Rekord. Eine riesige Statue wird ihm errichtet und eine Stadt im Donbass erhält seinen Namen. Tatjana, Valodja und Vassili arbeiten heute in Krasni Ltusch in der Ukraine, wo einst Stachanov seine Rekorde setzte. In einer selbst gegrabenen, nicht mehr als 40 Zentimeter hohen Mine bauen sie Kohle für den Eigenbedarf ab und leben von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Pak Agus trägt seit 30 Jahren Schwefel vom Krater des Kawa Ijen in Ostjava/Indonesien ins Tal.
Auf seinen Schultern lasten dabei 70 bis 100 Kilo. Da der Vulkan beliebtes Ausflugsziel für in- und ausländische Touristen ist, werden Pak Agus und seine Kollegen von zahlreichen Schaulustigen bestaunt, bewundert und fotografiert – wie Relikte einer vergangenen Zeit. Bunmi Onokoya und seine Kollegen arbeiten auf dem Schlachthof von Port Hartcourt/Nigeria. In einer Schicht schlachten sie 350 Ziegen und fast ebenso viele Stiere und verarbeiten sie zu verkaufsfertigem Fleisch. Sie verrichten ihre Arbeit stolz, laut und fröhlich, denn schließlich sind sie dafür verantwortlich, dass ihre Landsleute zu essen haben.
Dawa Khan lebt in Pakistan und eigentlich ist er Bauer. Aber die Erträge seiner Felder reichen nicht mehr aus. So zerlegt er mit Hunderten von Kollegen mit mehr oder weniger bloßen Händen alte Tankschiffe. Sie verarbeiten Schrott aus dem Rest der Welt und begegnen in strengem Gottvertrauen der täglichen Lebensgefahr von Explosionen und herabstürzenden Trümmern. Währenddessen glaubt man im Stahlwerk von Anshan in der chinesischen Provinz Liaoning an den Aufschwung, an die Moderne, an Wissen, Technik und die eigene Identität statt an blinden Einsatz.
Neue Hochöfen mit klingenden Namen wie „Die neue Nummer 1“ symbolisieren die Zukunft. In Duisburg, einst Hochburg deutscher Stahlindustrie, wurden die Hochöfen längst stillgelegt. Doch in der Nacht sind sie knallbunt beleuchtet. Grün, rot, blau und gelb funkelt die riesige Anlage. Das einstige Monument der Arbeit ist heute ein Freizeitpark. Hier hat die Zukunft bereits Einzug gehalten. [ARTE Zusatz] „Workingman’s Death“ war 2006 in den deutschen Kinos zu sehen, und gewann den Deutschen Filmpreis Lola 2007 für den besten Dokumentarfilm.
Das Lexikon des Internationalen Films schreibt: „Die mitunter fast circensischen Schauwerte des Gesehenen werden durch ein ausgeklügeltes Sound-Arrangement, die betörende Musik des Avantgarde-Künstlers John Zorn und durch den O-Ton des Films ebenso klug wie assoziationsreich unterstützt. Ein irritierend-visionärer Film, der nicht nur nach der Veränderungen moderner Arbeitswelten fragt.“ Und „Die Zeit“ meint: „Grandioser filmischer Essay über körperliche Arbeit … Glawoggers Epos ist nachdenklich, vielschichtig, künstlerisch.“ (Text: arte)
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