Winters Knochen
- USA 2010 (Winter’s Bone, 103 Min.)
- Drama

Die 17-jährige Ree lebt mit ihrer Familie in der tiefsten Provinz von Missouri, wo Armut und Drogenhandel das Leben vieler Einheimischer bestimmen. Nachdem Rees Vater auf Kaution aus dem Gefängnis entlassen wurde, verschwindet er spurlos. Die junge Frau begibt sich auf die Suche nach ihm, denn für die Kaution hatte der Vater das Haus der Familie verpfändet. Bald gerät Ree in Lebensgefahr, denn den örtlichen Drogenbossen sind ihre Nachforschungen ein Dorn im Auge. Missouri, USA: In der abgeschiedenen Hochlandregion der Ozarks lebt die 17-jährige Ree Dolly mit ihrer pflegebedürftigen Mutter und zwei jüngeren Geschwistern in desolaten Verhältnissen.
Das Haus ist alt und verwahrlost, die Familie hat kaum genug Geld, um sich zu ernähren. Der Vater Jessup wurde vor einer Weile verhaftet. Wie viele andere Bewohner der wirtschaftlich heruntergekommenen Gegend war er in die Herstellung der chemischen Droge Crystal Meth verwickelt. Doch seit er auf Kaution entlassen wurde, fehlt von Jessup jede Spur. Für die Familie bedeutet dies eine existenzielle Bedrohung, denn der Vater hat für die Kaution das Haus verpfändet.
Sollte Jessup verschwunden bleiben, werden seine Frau und die Kinder zwangsläufig vor die Tür gesetzt. In ihrer Verzweiflung macht Ree sich auf die Suche nach ihrem Vater. Aber weder die Nachbarn noch ihr Onkel Teardrop wollen etwas wissen. Dennoch setzt Ree unerschrocken ihre Suche fort und dringt immer tiefer in eine Welt vor, in der Drogenkonsum und Gewalt an der Tagesordnung sind. Mit ihrer Unnachgiebigkeit fordert sie die lokalen Drogenbosse heraus – und riskiert ihr Leben.
Mit „Winter’s Bone“ gelang der US-amerikanischen Regisseurin Debra Granik eine meisterhafte Mischung aus Sozialdrama und Film Noir, Milieustudie und Thriller. Die geradlinige Geschichte, die viel mit Joel und Ethan Coens kurz zuvor erschienenem Western „True Grit“ gemein hat, entführt in eine düstere Welt, die von Armut, Gewalt, Drogensucht, desolaten Familienstrukturen, Verwahrlosung und psychischem Verfall geprägt ist, in der die jugendliche Heldin jedoch wider Erwarten souverän ihren Weg beschreitet.
Kritik und Publikum waren von dem unabhängig produzierten Film begeistert, der mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde und für vier Oscars nominiert war, unter anderem in den Kategorien Bester Film und Bestes adaptiertes Drehbuch. Für die damals 20-jährige Jennifer Lawrence wurde die Hauptrolle der große Durchbruch. Von der Kritik wurde sie für ihre intensive Leistung gefeiert und erhielt ebenfalls eine Oscar-Nominierung.
Wenig später avancierte sie mit „Die Tribute von Panem“ und den „X-Men“-Filmen zum Superstar und erhielt für ihre Rolle in „Silver Linings“ den begehrten Oscar. „’Winter’s Bone’ ist ein zugleich niederschmetterndes und zutiefst beeindruckendes Amerika-Porträt, eine einzigartige Mischung aus Gesellschaftsfilm, Thriller und Familiendrama. Country Noir nannte der Buchautor Daniel Woodrell seine genreübergreifende Erzählweise. In der Tat, ein dunkles Land.“ (Franziska Bulban, Die Zeit, 31.03.2011) (Text: BR Fernsehen)
Eine ungeschönte, in kraftvollen Bildern vorgetragene, melancholische Sozialstudie der amerikanischen Hinterland-Tristesse, die von der Unnachgiebigkeit einer jungen Frau erzählt, die sich den clan-ähnlichen Strukturen in ihrer Heimat Missouri entgegenstellt. „Der Film zeichnet dank dokumentarisch anmutender Exkurse, authentischer Schauplätze und eines um viele Laiendarsteller ergänzten Ensembles ein glaubwürdiges Bild des ‚White Trash‘-Milieus, wobei er die Protagonisten nicht vorführt, sondern sich auf ihre Lebenswelt einlässt.“ (Lexikon des Internationalen Films). (Text: hr-fernsehen)
Originalsprache: Englisch
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