War Photographer

„War Photographer“ startet mit bedrückenden Bildern eines von Krieg und Zerstörung heimgesuchten Ortes im Kosovo. Nicht minder ergreifend sind die Aufnahmen der von bitterer Armut geprägten Lebensverhältnisse eines invaliden Bettlers und seiner mit ihm an einer vielbefahrenen Bahnstrecke hausenden Familie, die Nachtwey in Indonesiens Hauptstadt Jakarta macht. In Ramallah begibt sich der Fotojournalist mitten in gewaltsame Unruhen, um die erschreckende Brutalität des palästinensisch-israelischen Dauerkonflikts aus direkter Nähe dokumentieren zu können. Geradezu apokalyptische Szenen fängt er schließlich am Kawah Ijen, einem auf Ostjava gelegenen Kratersee, ein, wo Arbeiter einer Schwefelmine sich gezwungen sehen, für einen Elendslohn ihre Gesundheit zugrunde zu richten.

Als weitere Drehorte dienten Hamburg und New York. Während der Zuschauer in der Hansestadt Redakteuren des Wochenmagazins Stern bei der Auswahl einer von Nachtwey geschossenen Fotostrecke beiwohnt, verfolgt er in der US-Metropole die Vorbereitung und Eröffnung einer das Schaffen des Kriegsberichterstatters ehrenden Ausstellung. In eindringlichen Interviewsequenzen erweist sich James Nachtwey als uneitler, wortkarger, die eigene Motivation und Rolle selbstkritisch hinterfragender Gesprächspartner.

Abgerundet und ergänzt werden die Ausführungen des Protagonisten durch Erinnerungen und Charakterisierungen enger Wegbegleiter und Freunde. Zu Wort kommen unter anderem CNN-Chefkorrespondentin Christiane Amanpour, der Stern-Ressortleiter Ausland Hans-Hermann Klare sowie eine ehemalige Lebensgefährtin Nachtweys: die renommierte Journalistin Christiane Breustedt. Einige der eindrucksvollsten Passagen der Dokumentation wurden mit einer eigens entwickelten, auf die Spiegelreflexkamera des Kriegsfotografen montierten Microcam gedreht. Hierdurch lässt sich das mitunter grauenvolle Geschehen aus Nachtweys subjektiver Perspektive betrachten. (Text: GEO Television)