Walter Hasenclever – Tod und Leben eines deutschen Dichters

Konzernboss Luis Compass will seine 19jährige Tochter Lia verheiraten. Diese besteht darauf, sich den Zukünftigen selbst auszusuchen. Sie gibt deshalb eine Heiratsannonce auf. Hugo Möbius „jung, schön und stets bei Kräften“, hat eine Marktlücke entdeckt: das Liebesbedürfnis einsamer Damen. Möbius stößt bei seinen Geschäften auf die Heiratsannonce der Compass-Tochter Lia. Aus dem „Geschäft auf Gegenseitigkeit“ wird jedoch nichts, da sich Hugo und Lia ernsthaft ineinander verlieben. Lia will den Heiratsschwindler unbedingt heiraten. Als Luis Compass erkennt, welche Talente an Organisation und Menschenführung in Möbius stecken, macht er ihn zum Geschäftspartner und akzeptiert ihn als Schwiegersohn. (Text: ZDFtheaterkanal)

Theater am Kurfürstendamm, Berlin 1982.
Walter Hasenclever, bis 1933 einer der populärsten deutschen Autoren, beging im Juni 1940 im südfranzösischen Internierungslager Les Milles Selbstmord. Von den Nazis ausgebürgert und verboten, starb er als Verschollener, ohne Hoffnung für die Zukunft und in der Furcht, der Gestapo in die Hände zu fallen. Sein Schicksal ist kein Einzelfall. Kurt Tucholsky, Ernst Troller, Joseph Roth, Walter Benjamin, Stefan Zweig: sie alle setzten ihrem Leben ein Ende – unter den Folgen des Exils leidend oder von den Nazis in den Selbstmord getrieben. Große Teile des Films stammen aus der Feder von Walter Hasenclever. In einer Collage von Szenen, die nach Briefen und Gedichten, Bühnenstücken und Romanen adaptiert wurden, wird versucht, Literarisches und Auto(-Biographisches) zu vereinen.
Walter Hasenclever schrieb diese Komödie 1926 als humorvolle Zeitkritik. (Text: ZDFtheaterkanal)