Unter der Mitternachtssonne: Die Kulturhauptstadt Bodø

Im Winter tauchen die Polarlichter den dunklen Himmel in berauschende Farbenpracht, von Anfang Juni bis Anfang Juli geht die Sonne nicht unter – Bodø, die erste europäische Kulturhauptstadt nördlich des Polarkreises, bietet schon von Natur aus Außergewöhnliches. Fjorde, Gezeitenstrom und Seeadler, die atemberaubende Natur im Norden Norwegens spiegelt sich auch im Programm des Kulturhauptstadt-Jahres. So gibt es mit „Young2024“ ein experimentelles Jugend-Projekt, bei dem Jugendliche im Alter von dreizehn bis neunzehn Jahren eigenverantwortlich das Programm gestalten, ohne den Einfluss der Erwachsenen. Ein großer Konzertevent beispielsweise – bestens organisiert und bestens besucht – zeugt vom Gelingen dieses Experiments.

Und auch das indigene Volk der Samen erfährt eine Würdigung. Das nach einer Renovierung frisch eröffnete Stadtmuseum erzählt von deren Geschichte und Traditionen. Reisenden ist Bodø, mit seinen von postmodernen Bauten dominierten Hafen und den schmucken bunten Holzhäusern, vor allem als Schiffanlegestelle für die Überfahrt auf die Inselgruppe der Lofoten bekannt. Als Kulturhauptstadt möchte man das nun ändern – und die Stadt auch für die eigenen Einwohnerinnen und Einwohner attraktiver machen und junge Menschen auch nach der Ausbildung in der Stadt halten. Barbara Pichler-Hausegger zeigt eine Stadt, bei deren Besuch man immer einen Regenschirm dabeihaben sollte. (Text: ORF)