Unter den Sternen

Zypern 1974. Mit einem Putsch versuchen rechtsgerichtete griechische Militärs die Regierung zu stürzen und den Präsidenten Zyperns zu ermorden. Die türkische Regierung beschließt die Invasion der Insel. Nach intensiven Kämpfen intervenieren die Vereinten Nationen, und die Green Line wird mitten durch Zypern gezogen. Sie trennt das türkische

und griechische Gebiet. Tausende von Flüchtlingen werden getötet oder neu angesiedelt. Die Green Line zerteilt Häuser, Dörfer und das Herz der Hauptstadt Nicosia. Auch die Eltern des zehnjährigen Lukas werden getötet und sein Leben zerstört.

26 Jahre später. Lukas lebt das Leben eines Einsiedlers im geteilten Nicosia. Noch immer verfolgen ihn seine Erinnerungen. Eines Tages lernt er die junge Phoebe kennen. Sie schmuggelt Waren vom Norden in den Süden und hat die Grenze schon tausendmal überschritten. Sie handelt mit Griechen und Türken, scheint keine Vergangenheit zu haben und arbeitet alleine. Lukas bittet sie, ihn über die Grenze zu schleusen und in sein Heimatdorf auf der türkischen Seite zu bringen. Für eine ordentliche Belohnung lässt sie sich darauf ein. Auf ihrer Reise überlisten die beiden griechische Grenzbeamte, nehmen türkische Soldaten als Anhalter mit, liefern Waren bei einem alten Ehepaar ab, das sich in seinem Haus versteckt, wenn der griechische Vorbesitzer kommt, um die Blumen zu gießen, und betrinken sich mit türkischen Automechanikern, bis Lukas erfährt, dass sie an der Invasion als Soldaten beteiligt waren und durchdreht.

Nur knapp entkommen sie dem heftigen Streit und erreichen schließlich Lukas’ Dorf. Es ist verlassen. Niemand lebt hier mehr. Mit Blick aufs Meer warten sie auf dem Friedhof, bis die Sonne untergeht. Doch in der Dunkelheit füllt sich der Ort auf magische Weise mit Leben. Die Toten entsteigen den Wellen und beginnen ein Fest. Inmitten der Geister ihrer verlorenen Verwandten finden Lukas und Phoebe einen Weg, sich endgültig von ihnen zu verabschieden und mit ihrer Zukunft zurecht zu kommen. (Text: ZDFtheaterkanal)