Unser täglich Brot

A 2005 (92 Min.)
  • Dokumentation
Brotzeit im Pausenraum einer Hühnerfarm. „Unser täglich Brot“ gibt kommentarlos Einsicht in die Orte, an denen Nahrungsmittel in Europa produziert werden. – Bild: ZDF und Nikolaus Geyrhalter; Lucky Films
Brotzeit im Pausenraum einer Hühnerfarm. „Unser täglich Brot“ gibt kommentarlos Einsicht in die Orte, an denen Nahrungsmittel in Europa produziert werden.

Brot ist seit Jahrtausenden Sinnbild von Nahrung, von körperlicher und seelischer Kraft. „Unser täglich Brot gib uns heute“ heißt es in einem Gebet nach Matthäus 6.11, das Millionen Christen beten. In dem Dokumentarfilm „Unser täglich Brot“ lässt Regisseur Nikolaus Geyrhalter („Das Jahr nach Dayton“, „Pripyat“, „Elsewhere“) den Zuschauer Zeuge einer ganz eigenen, anderen Schöpfungsgeschichte werden: der Lebensmittelproduktion. Zum Rhythmus von Fließbändern und riesigen Maschinen zeigt der Film Orte in Europa, in denen Nahrungsmittel produziert werden: Monumentale Räume, surreale Landschaften und bizarre Klänge – eine kühle industrielle Umgebung, die wenig Raum für Individualität lässt.

Menschen, Tiere, Pflanzen und Maschinen erfüllen die Funktion, die ihnen die Logistik zuschreibt. In geschlossenen Räumen, aseptisch wie eine Prozessoren-Fabrik, schlüpfen Küken, computerüberwacht. Ein riesiger Schlauch saugt Lachse aus einem Fjord. Metallene Zähne fressen sich durch chemisch termingerecht zum Verblühen gebrachte Sonnenblumenfelder. Im Sekundentakt und vollautomatisch werden Hühner zerteilt, Schweine von ihren Gedärmen befreit, nur für Rinder braucht sie etwas länger: die industrielle Nahrungsmittelerzeugung und Hightech-Landwirtschaft.

Für Menschen ist in diesen futuristisch anmutenden Räumen wenig Platz, sie wirken wie Fehler im System, falsch dimensioniert, klein, verletzlich, auch wenn sie sich bestmöglich anpassen: hygienische Kleidung, Kopfhörer, Schutzhelme. Der Film zeigt die industrielle Nahrungsmittelproduktion als Spiegelbild unseres gesellschaftlichen Wertekanons: viel, einfach, schnell. Kommentarlos entfaltet er sich auf der Leinwand wie ein irritierender Traum – ein insistierender Blick, begleitet vom Flirren, Rattern, Schlagen, Schlürfen, hydraulischen Atmen der Maschinen. (Text: 3sat)

Nikolaus Geyrhalters Film wurde für den Europäischen Filmpreis 2006 nominiert und erhielt unter anderem auf den Dokumentarfilm-Festivals von Amsterdam, Nyon, Montréal, Athen, Sofia und Mexiko Preise. (Text: 3sat)

Deutscher Kinostart18.01.2007Internationaler Kinostart2005

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