Und alles ist so schwankend Victor Klemperer – Leben nach 1945

D 2001 (90 Min.)
  • Dokumentation
  • Portrait

Es war „wie ein vollkommener Märchenumschwung ihres Schicksals“, als Eva und Victor Klemperer aus den Ruinen Dresdens zu ihrem Haus in Dölzschen hinaufstiegen. Mit dem 10. Juni 1945 enden Klemperers Tagebücher 1933–1945. Nach den Jahren des Nazi-Terrors, ständiger Todesgefahr und Erniedrigung erhoffte Klemperer einen radikalen Neubeginn – für sich selbst und für Deutschland. Das ist das Maß, mit dem er von nun an alle privaten und öffentlichen Dinge bewertet. Er stürzt sich in die Arbeit, mischt sich ein in die Neuordnung der Verhältnisse. Er erhält seinen Lehrstuhl an der TH Dresden zurück, dann einen Ruf an die Universität Greifswald, bald darauf nach Halle und Berlin: er wird berühmt und geehrt in der DDR.

Über den Preis dieser Erfolge reflektiert er in den Tagebüchern bis 1959, über seinen inneren Zwiespalt, sein Schwanken zwischen Hoffnung und Angst, zwischen Opportunismus und Rebellion, über seine zunehmenden Zweifel am Wert seines Engagements. Als im Juli 1951 Eva Klemperer stirbt, die Frau, die 45 Jahre lang immer an seiner Seite war, nimmt er seine Pflichten nur noch mechanisch wahr. Bis er als 71-Jähriger die 45 Jahre jüngere Studentin Hadwig Kirchner heiratet; der unerwartete Gewinn an Leben und Glück wird zum Gegengewicht der anwachsenden Enttäuschung über die Misere Deutschland.

Auch dieser Dokumentarfilm, der Klemperers Leben bis zu seinem Tod 1960 beschreibt, stützt sich auf die Tagebuchaufzeichnungen; die Autoren nutzen wichtige Dokumente dieser Zeit und sprechen mit Verwandten, Freunden und Zeitzeugen. (Text: NDR)

Deutsche TV-Premiere06.08.2001N3

Sendetermine

Mo 06.08.2001
23:45–01:15
23:45–

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