Timbuktu

RMM 2014 (97 Min.)
  • Drama
 – Bild: ARTE France

Timbuktu liegt im Norden von Mali. Die Stadt, geprägt von einfachen Lehmhäusern, steht in einer kargen Wüstenlandschaft. Schlichtheit und Weite, gleichzeitig aber auch eine grosse Offenheit prägen das Bild der Wüstenstadt. All das ändert sich, als ausländische Dschihadisten wie Schädlinge in Timbuktu einfallen und das gesamte öffentliche Leben ersticken. Rauchen, Lachen, Singen und selbst das Fussballspielen werden verboten. Schon bei geringfügigen Verstössen drohen Strafen, die von Stockhieben bis zur öffentlichen Steinigung reichen.

Unweit der Stadt lebt in einem Zelt der Nomade Kidane ein friedliches Leben mit Frau Satima , ihrer Tochter Toya und dem zwölfjährigen Hirtenknaben Issan . Diese Nomadenfamilie steht für ein einfaches, aber erfülltes Leben inmitten der Wüste. Tagsüber widmet Kidane sich der Viehzucht. Abends spielt er Gitarre, und seine Frau und seine Tochter singen dazu.

Doch die Dschihadisten greifen mit ihren rigiden Regeln allmählich auch auf das Umland von Timbuktu aus. Das Leben in den Dünen wird einsamer, denn Kidanes Nachbarn fliehen immer öfter vor dem eisernen Regime. Auch für die Nomadenfamilie wird es zunehmend schwerer, sich dem wachsenden Einfluss der selbsternannten neuen Machthaber zu entziehen.

Zunächst wird die Ruhe nur hin und wieder von einem Dschihadisten unterbrochen, der Satima heimlich begehrt und immer dann vorfährt, wenn ihr Mann unterwegs ist. Schliesslich allerdings kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall, als ein Fischer am nahen See eine Kuh tötet, weil diese in seine Netze geriet. Es ist nicht irgendeine Kuh. Ihr Name: GPS. Sie war ein Geschenk Kidanes an Issan, der das Tier wie seinen Augapfel hütete. Die Kuh nämlich navigierte anhand ihrer Position sowohl Freund als auch Feind. Nun ist sie tot und hinterlässt eine klaffende Lücke. Kidane will Rache nehmen, gerät dadurch aber in Teufels Küche – sehen die Dschihadisten den Fall doch als günstige Gelegenheit, ihren Machtanspruch auch über die Nomaden in Timbuktus Umland zu unterstreichen.

In seinem mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Drama «Timbuktu» unterlässt es Abderrahmane Sissako geschickt, Dschihadisten als überlebensgrosse Teufel darzustellen. Erst auf menschliche Grösse reduziert wird die Dummheit der Gotteskrieger evident und können all jene Menschen als tragische Helden gezeichnet werden, die sich diesem menschgemachten Wahnsinn offen oder auch verdeckt widersetzen. SRF 1 zeigt «Timbuktu» in der deutsch untertitelten, mehrsprachigen Originalfassung. (Text: SRF)

„Timbuktu“ ist der jüngste Film des mauretanischen Regisseurs Abderrahmane Sissako. Mit ihm gewann er in Cannes den Prix François Chalais, der die beste Umsetzung eines relevanten zeitgenössischen Themas honoriert, sowie den Preis der Ökumenischen Jury. Außerdem wurde er für die Goldene Palme nominiert und als bester fremdsprachiger Film für den Oscar. (Text: WDR)

Deutsche TV-Premiere24.05.2017arteDeutscher Kinostart11.12.2014

Originalsprache: Französisch

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Do 22.09.2022
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Do 23.06.2022
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Mi 24.05.2017
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(OmU)
Fr 28.10.2016
04:10–05:35
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Fr 28.10.2016
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