The Watermelon Woman

USA 1996 (90 Min.)
  • Dramedy
  • LGBTIQ

Die junge afroamerikanische Lesbe und aufstrebende Filmemacherin Cheryl arbeitet zusammen mit ihrer ebenfalls lesbischen Freundin Tamara als Verkäuferin in einer Videothek in Philadelphia. Sie verdienen sich etwas dazu, indem sie für Andere private Kurzfilme drehen. Cheryl recherchiert in ihrer Freizeit oft über Filme aus den 1930er und 1940er Jahren, in denen Afroamerikanerinnen, die im Abspann meistens nicht namentlich erwähnt werden, Hauptrollen verkörpern. Als sich Cheryl Plantation Memories ansieht, ist sie von der Leistung der afroamerikanischen Hauptdarstellerin beeindruckt, die in ihrer eigentlich wenig anspruchsvollen Rolle als Haushälterin der weißen Protagonistin mit voller Leidenschaft spielt. Sie wird lediglich als The Watermelon Woman bezeichnet, eine Anspielung auf einen bekannten, afroamerikanischen Personen geltenden Stereotyp. Cheryl beschließt daraufhin, einen Dokumentarfilm über die Frau zu drehen und mehr über ihr Leben herauszufinden. In ihrem eigenen Alltag ignoriert Cheryl Tamaras Versuche, sie mit ihrer Bekannten Yvette zusammenzubringen. Dafür flirtet in der Videothek die weiße Kundin Diana mit Cheryl, was diese zu Tamaras Ärger erwidert. Cheryl interviewt mehrere Personen auf der Suche nach Informationen zur Watermelon Woman, die ihr aber nicht helfen können. Ihre Mutter Irene kennt zwar den Namen nicht, erkennt die Frau jedoch auf einem Foto wieder, weil sie früher in örtlichen Clubs als Sängerin auftrat. Von Tamaras Mutter erhält Cheryl den Ratschlag, Lee Edwards zu kontaktieren, der sich beruflich mit afroamerikanischer Filmkultur beschäftigt. Bei ihrem Besuch erklärt er Cheryl und Tamara Hintergründe zur afroamerikanischen Szene im Philadelphia der 1930er und 1940er Jahre. Er erläutert auch, dass Afroamerikanerinnen damals praktisch nur Schauspiel-Angebote als Hausangestellte bekamen, dieser Rollentyp wird als Mammy bezeichnet. Danach trifft sich Cheryl mit Shirley, einer lesbischen Freundin ihrer Mutter. Sie erzählt ihr, dass die Frau Fae Richards hieß, homosexuell war und in von Butches frequentierten Clubs sang. Zudem lebte sie in einer Beziehung mit Martha Page, der weißen Regisseurin von Plantation Memories. Kurz darauf werden Cheryl und Tamara bei der Arbeit erwischt, als sie unter Dianas Namen Fae-Richards-Produktionen bestellen. Diana nimmt die VHS-Bänder an sich und sagt den beiden, dass sie sich die Videos bei ihr zu Hause abholen sollen. Als Cheryl sie nach der Arbeit besucht, bleibt sie auf Dianas Einladung hin zum Abendessen, während sie sich gemeinsam einige der ausgeliehenen Filme ansehen, erzählt Cheryl von ihrem Projekt, wobei es zu Sex zwischen den beiden kommt. Obwohl Diana eigentlich nicht zu dem Typ Frau gehört, mit denen Cheryl sonst zusammen ist, beschließt sie, mit ihr eine Beziehung zu führen. Für ihre weiteren Recherchen begibt sich Cheryl zu der Kunst- und Kulturhistorikerin Camille Paglia. Diese behauptet, dass die Wassermelonen- und Mammy-Stereotype sehr positiv seien und Afroamerikanerinnen aufbauten, sie würden aufgrund ihrer gottgleichen Darstellung an gesellschaftlicher Anerkennung gewinnen, ähnlich wie die italoamerikanische Bevölkerung. Cheryl ist von Paglias Ausführungen allerdings wenig beeindruckt, weswegen sie stattdessen zum Center for Lesbian Information and Technology (kurz CLIT) geht, einer Organisation, die sich mit lesbischer Geschichte beschäftigt und zu diesem Zweck ein entsprechendes Archiv führt. Dort findet sie alte Fotografien von Fae Richards, eines der Fotos stammt dabei von einer gewissen June Walker. Mit Dianas Hilfe macht Cheryl Martha Pages Schwester ausfindig, die deren Homosexualität abstreitet. Währenddessen wird Cheryls und Dianas Beziehung immer intimer, weswegen Tamara offen zugibt, dass sie Diana nicht leiden kann und die Verbindung nicht billigt. Sie wirft Cheryl vor, weiß sein zu wollen, während Tamara einen Fetisch für Afroamerikanerinnen habe. Cheryl gelingt es schließlich, June Walker per Telefon zu kontaktieren. Sie war 20 Jahre lang Faes Partnerin und bietet Cheryl ein persönliches Treffen an. Vorher wird June allerdings ins Krankenhaus eingeliefert, die Cheryl stattdessen einen Brief schickt. Sie behauptet darin, immer noch wütend auf Martha Page zu sein, die mit Faes Leben nichts zu tun habe. Sie bittet Cheryl inständig, ihre Geschichte zu erzählen. Danach kommt es zwischen Cheryl und Tamara zum Zerwürfnis, auch ihre Beziehung zu Diana scheitert, als sie herausfindet, dass Diana vorher nur Beziehungen zu afroamerikanischen Männern hatte, weil sie sich zudem einen Pornofilm mit afroamerikanischer Besetzung ausgeliehen hat, weiß Cheryl nun, dass ihre Freundin sie tatsächlich als Fetisch-Objekt betrachtet, worauf sich die beiden trennen. Obwohl Cheryl keinen Kontakt mehr zu June herstellen kann, beendet sie ihr Filmprojekt über Fae Richards, die mit vollem Namen Faith Richardson hieß. Nachdem 1922 ihre Karriere durch einen Radiospot für Natron begonnen hatte, spielte sie in den 1930er Jahren in mehreren Filmen stereotype Rollen. Weil sie dies irgendwann leid war, trennte sie sich von Martha Page und wechselte zu einem anderen Filmstudio, in dessen Produktionen sie Protagonistinnen spielen konnte, diese waren allerdings nicht erfolgreich, weswegen sie stattdessen als Club-Sängerin in Philadelphia in Erscheinung trat. Schließlich zog sie, die letztendlich nie den großen Durchbruch schaffte, sich 1957 vollständig aus dem Unterhaltungsgeschäft zurück und verbrachte ihr restliches Leben glücklich mit June Walker. Am Ende des Films erläutert Cheryl Dunye durch einen eingeblendeten Text, dass man sich die Geschichte manchmal selbst schreiben müsse, Fae Richards und ihre Filme hätten nie wirklich existiert.

Dieser Text basiert auf dem Artikel The Watermelon Woman aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Internationaler Kinostart1996

Originalsprache: Englisch

DVD & Blu-ray

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