The Gate – Ein Leben lang im Krieg

D 2023 (88 Min.)
  • Dokumentation
  • Geschichte

Prärie, Felsen und Mustangs: Die Gegend um den US-Militärstützpunkt in Utah erinnert an einen Western. Dort verschwand der Soldat Joseph. Sein Vater hat ihn bis heute nicht gefunden. Die Suchbewegung des Vaters nimmt der Dokumentarfilm auf, um sich der Allgegenwärtigkeit von Krieg und Traumata zu stellen. Denn ein Militärseelsorger, ein Überlebender der Hiroshima-Bombe und ein US-Sergeant sind untrennbar mit diesem besonderen Ort verbunden. Wie wirkt sich die Allgegenwart von Krieg auf das Leben aus? In den Weiten der Wüste Utahs, wo die US-Armee neue Waffensysteme testet, sucht der Dokumentarfilm „The Gate – Ein Leben lang im Krieg“ von Jasmin Herold und Michael Beamish nach Antworten im alltäglichen „American Way of Life“.

Der „Dugway Proving Ground“ ist eine militärische Testanlage in der Nähe von Salt Lake City, die Ende des Zweiten Weltkrieges errichtet wurde, um chemische und biologische Waffen zu erproben. Bereits die Piloten von Hiroshima haben auf diesem Gelände trainiert. Heute ist Dugway spezialisiert auf Atomwaffen, chemische und biologische Kampfstoffe wie Anthrax und spezielle Nervengifte – noch immer ein mysteriöser „Unort“ hinter Stacheldraht, auf dem höchste Geheimhaltungsstufe gilt.

Der neue Film des Autorenpaars Jasmin Herold und Michael Beamish umkreist in poetischen Bildern dieses karge Gebiet wie auch die großen Themen von Verlust, Selbstschutz und Vaterlandsliebe. In Gesprächen mit „Kriegsversehrten“ unterschiedlichster Provenienz, vom Militärseelsorger bis zum früheren Führungsoffizier des verschwundenen Soldaten Joseph und einem Hiroshima-Überlebenden, wird der Claim eines Verlusts abgesteckt. Denn das Verschwinden von Joseph hat nicht nur eine Leerstelle im Leben des Vaters hinterlassen – es wirft auch ein Licht auf die allgegenwärtige und unhinterfragte Kriegsbereitschaft einer Weltmacht.

Wie beiläufig behandelt der Film dabei die Frage nach den menschlichen Kollateralschäden dieses Anspruchs, einem verhältnismäßigen Umgang mit ihnen oder gar einer Möglichkeit der Heilung. Wie in ihrem Vorgängerfilm „Dark Eden“ über eine Fracking-Hochburg in Kanada (Erstausstrahlung 9.12.2019 in 3sat), versteht sich das Autorenpaar auf den Balanceakt zwischen dokumentarischer Beobachtung, investigativem Anspruch und einer atmosphärischen Bildsprache.

Mit „Dark Eden“ gewann die Leipzigerin Jasmin Herold gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Kanadier Michael Beamish, in der Kategorie „Nachwuchs“ den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2019 sowie den Grimme-Preis 2020. Redaktionshinweis: 3sat zeigt „The Gate – Ein Leben lang im Krieg“ zum 80. Jahrestag der US-Atombombenabwürfe auf Hiroshima am 6. August 1945 und Nagasaki am 9. August 1945. Aus demselben Anlass folgt um 23:50 Uhr der Dokumentarfilm „Hiroshima, Nagasaki – Atombombenopfer sagen aus“ von Hans-Dieter Grabe. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere 04.08.2025 3satInternationaler Kinostart 28.10.2023 (DOK Leipzig)Deutscher Kinostart 25.07.2024

Sendetermine

Mo. 04.08.2025
22:25–23:50
22:25–

Cast & Crew

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