Stiller Abschied

D 2013 (90 Min.)
  • Drama
Die Krankenschwester Katrin (Ulrike C. Tscharre, hinten) erkennt sofort, dass mit Charlotte (Christiane Hörbiger) etwas nicht stimmt. – Bild: ARD Degeto/​Sandra Hoever
Die Krankenschwester Katrin (Ulrike C. Tscharre, hinten) erkennt sofort, dass mit Charlotte (Christiane Hörbiger) etwas nicht stimmt.

Charlotte Brüggemann, Anfang 70, ist keine Frau, der man etwas vormacht. Mit Energie und Durchsetzungskraft führt sie seit dem Tod ihres Mannes das familieneigene Unternehmen. Neuerdings aber häufen sich irritierende Vorfälle: Charlotte wird fahrig, vergisst Termine, bringt Dinge durcheinander und kann sich nicht einmal an die Namen ihrer Enkel erinnern. Zunächst gelingt es ihr, andere über ihre Aussetzer hinwegzutäuschen. Allein Katrin, die Lebenspartnerin ihres Sohnes Markus, spricht aus, was niemand eingestehen will: Charlotte leidet an Demenz.

Doch obwohl sie selbst spürt, dass etwas mit ihr nicht stimmt, lehnt die stolze Frau zunächst jede Hilfe ab. Bis die Situation zu eskalieren droht. Christiane Hörbiger verkörpert in „Stiller Abschied“ auf zutiefst bewegende Weise eine Alzheimer-Patientin. Regie führte Florian Baxmeyer, mit dem die Schauspielerin bereits bei dem hoch gelobten Drama „Wie ein Licht in der Nacht“ gearbeitet hat. Das Erste zeigt den Film in Erinnerung an Christiane Hörbiger, die am 30. November 2022 im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Charlotte Brüggemann (Christiane Hörbiger) kann man guten Gewissens eine „Powerfrau“ nennen: Seit dem Tod ihres Mannes leitet sie die familieneigene Firma für luxuriöse Fertighäuser, und auch mit Anfang 70 denkt die ebenso attraktive wie resolute Dame nicht an Ruhestand.

Obwohl ihr Sohn Markus (Oliver Mommsen) als Co-Inhaber gerne mehr Verantwortung tragen würde, hält Charlotte die Zügel fest im Griff – wenn da nicht diese Aussetzer wären, die ihr seit Neuestem zu schaffen machen. Es beginnt mit Kleinigkeiten, die man noch amüsant finden kann: Mal steigt Charlotte in ein falsches Auto, mal kommt sie in Hauspantoffeln ins Büro.

Doch es wird schlimmer. Immer öfter kann sie sich nicht mehr an alltägliche Begriffe erinnern, weiß bei Konferenzen plötzlich nicht mehr, worum es eigentlich geht, und fühlt sich in der Firma von allen Seiten hintergangen. Doch obwohl Charlotte sehr genau spürt, dass sie ihre Vergesslichkeit und ihre Aussetzer nicht nur dem Alter zuschreiben kann, verdrängt sie das Problem. Mit viel Mühe gelingt es ihr, ihre Umwelt über ihren Zustand hinwegzutäuschen. Ihr Sohn Markus und ihre ebenfalls erwachsene Tochter Sandra (Jeanette Hain) bemerken zwar die Veränderungen, wollen die Situation aber zunächst nicht wahrhaben.

Erst Markus’ neue Lebensgefährtin, die ausgebildete Krankenschwester Katrin (Ulrike C. Tscharre), findet den Mut, die Dinge beim Namen zu nennen: Charlotte leidet an fortschreitender Demenz. Zunächst weist die stolze Charlotte jeden Verdacht einer Erkrankung von sich, reagiert spöttisch und aggressiv auf die Hilfsangebote ihrer Kinder. Zugleich werden ihre Aussetzer und Angstzustände immer dramatischer, ihr seelischer Zustand immer labiler.

Doch Markus, Sandra und Katrin sind machtlos: Denn Charlotte kann nur geholfen werden, wenn sie selbst es zulässt. Christiane Hörbiger hat in ihrer fast sechs Jahrzehnte währenden Karriere oft bewiesen, dass sie zu den großen deutschen Charakterdarstellerinnen gehört. In dem Drama „Stiller Abschied“ beeindruckt sie als Alzheimer-Patientin, die sich ihre Erkrankung zunächst nicht eingestehen will. Regisseur Florian Baxmeyer, der für seinen Kurzfilm „Die rote Jacke“ 2003 mit dem Studenten-Oscar ausgezeichnet wurde, hatte Hörbiger bereits in dem Alkoholismus-Drama „Wie ein Licht in der Nacht“ zu einer darstellerischen Meisterleistung geführt.

In „Stiller Abschied“ zeigt er, was die Diagnose Alzheimer für einen Betroffenen und seine Angehörigen bedeuten kann. Baxmeyer inszeniert die Geschichte lebensnah und bewegend, aber ohne falsche Sentimentalität. Das Erste zeigt den Film in Erinnerung an Christiane Hörbiger, die am 30. November 2022 im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung drei Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar. (Text: ARD)

Deutsche TV-Premiere14.10.2013Das Erste

Sendetermine

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