Solo Sunny

DDR 1980 (102 Min.)
  • Gesellschaft
Schauspielerin Renate Krößner spielt die Rolle der Ingrid Sommer alias „Sunny“ in dem Spielfilm „Solo Sunny“. – Bild: rbb/​DEFA-Stiftung/​Dieter Lück
Schauspielerin Renate Krößner spielt die Rolle der Ingrid Sommer alias „Sunny“ in dem Spielfilm „Solo Sunny“.

Sie heißt eigentlich Ingrid Sommer und ist Fabrikarbeiterin. Dann entdeckt sie ihr Talent. Um als Sängerin auf der Bühne zu stehen, hängt sie ihre Arbeit in der Fabrik an den Nagel. Seitdem tingelt sie mit der Combo „Tornados“ als Rocksängerin Sunny durch die Lande. Mit pfiffigen und zuweilen auch groben Mitteln setzt sie sich gegen moralische Verdächtigungen zur Wehr und gegen die Gefahr, in einer Männerwelt des Unterhaltungsbetriebes zum „Wanderpokal“ zu werden. Vormachen und vorschreiben lässt sich Sunny nichts, auch nicht, mit wem sie schläft.

Sunny sucht nach menschlicher Wärme und einer Bindung. Doch Harry, ein Taxiunternehmer, der sie verehrt, ist nicht der richtige Partner, den sie braucht. Sunny verliebt sich in Ralph, einen ziemlich kaputten Philosophen und Amateurmusiker. Doch Sunny hat kein Glück, nicht im Showgeschäft, nicht mit Ralph. Dessen halbherzige Erwiderung ihrer Gefühle reicht ihr nicht, und bei den „Tornados“ hat sie ihren Platz einer anderen, die bereit war, „alles“ zu geben, frei machen müssen.

Als auch ein Soloauftritt in einer Bar ihr nicht weiterhilft, ist Sunny am Ende. Eine Krise, die ihr noch einmal Kraft für einen neuen Anlauf gibt: ICH bin Sunny! Regisseur Konrad Wolf (es wurde sein letzter Film) und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase hatten Sunny als Individualistin mit radikalen Ansprüchen porträtiert, das gab es selten in DEFA-Filmen und wurde heftig diskutiert. Aber „Solo Sunny“ und Renate Krößner in der Titelrolle gewannen ihr Publikum. 1980 wurde Krößner auf der 30. Berlinale für ihre Darstellung der Sunny mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.

Das rbb Fernsehen sendet „Solo Sunny“ zu Ehren des Drehbuchautors, Regisseurs und Schriftstellers Wolfgang Kohlhaase, der am 5. Oktober 2022 im Alter von 91 Jahren in Berlin verstorben ist. Wolfgang Kohlhaase, am 13. März 1931 in Berlin geboren, zählte zu den erfolgreichsten und bedeutendsten Drehbuchautoren der DEFA und des gesamtdeutschen Films. In enger Zusammenarbeit mit so wichtigen Regisseuren wie Konrad Wolf, Frank Beyer oder Gerhard Klein entstanden einige der bekanntesten Werke der DEFA, wie der vom italienischen Neorealismus inspirierte Film „Berlin – Ecke Schönhauser“ (1957, Regie: Gerhard Klein), Konrad Wolfs Kriegsdrama „Ich war neunzehn“ (1968) oder Frank Beyers Romanverfilmung von Hermann Kant „Der Aufenthalt“ (1983).

Bei dem mehrfach preisgekrönten und wohl Kohlhaases legendärstem Film „Solo Sunny“ (1980) schrieb er nicht nur das Drehbuch, sondern führte an der Seite von Konrad Wolf erstmals Co-Regie.

Nach der Wiedervereinigung entwickelte Wolfgang Kohlhaase zunächst Stoffe für Fernsehfilme, wie Heiner Carows „Begräbnis einer Gräfin“ (1992) oder Frank Beyers „Der Hauptmann von Köpenick“ (1997) mit Harald Juhnke in der Hauptrolle. Mit Volker Schlöndorffs „Die Stille nach dem Schuss“ (2000), einem Film über eine RAF-Aussteigerin, die in der DDR untertaucht, erzählte Kohlhaase abermals Geschichten für das Kino. Es folgte eine intensive Zusammenarbeit mit Regisseur Andreas Dresen, für dessen Filme „Sommer vorm Balkon“ (2005), „Whisky mit Wodka“ (2009) und „Als wir träumten“ (2015) er die Bücher schrieb.

Sein letztes Drehbuch verfasste er gemeinsam mit dem Schriftsteller Eugen Ruge für die gleichnamige Romanverfilmung „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ (2017, Regie: Matti Geschonneck). Für seine Arbeit wurde Wolfgang Kohlhaase vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz (2007), dem Deutschen Filmpreis (2011) und dem Goldenen Ehrenbären der Berlinale (2010) für sein Lebenswerk. (Text: rbb)

Als Kind aus einer kommunistischen Familie wuchs Konrad Wolf (1925–1982) ab 1933 im Exil auf und studierte nach dem Krieg an der Moskauer Filmhochschule Regie, wo er so bedeutende Regisseure wie Joris Ivens und Abram Room noch persönlich erlebte; ab 1953 war er in Ost-Berlin und entwickelte sich zu einem der profiliertesten Regisseure des DDR-Kinos – mit Filmen wie „Sterne“ (1959), „Der geteilte Himmel“ (1964), „Ich war neunzehn“ (1968) und „Solo Sunny“ (1980). Seine Filme behandeln vorwiegend deutsche Geschichte und die Lebenswirklichkeit in der DDR. (Text: arte)

Deutscher Kinostart10.04.1980Internationaler Kinostart18.01.1980

DVD & Blu-ray

Streaming & Mediatheken

Sendetermine

Sa 08.10.2022
22:00–23:40
22:00–
Mo 04.04.2022
22:25–00:05
22:25–
Sa 13.03.2021
23:30–01:10
23:30–
Do 21.05.2020
23:55–01:35
23:55–
Sa 16.05.2020
23:30–01:10
23:30–
Do 27.12.2018
00:45–02:25
00:45–
Fr 02.02.2018
00:02–01:43
00:02–
Di 16.02.2016
22:26–00:06
22:26–
Do 07.02.2013
23:35–01:15
23:35–
Do 08.03.2012
23:55–01:35
23:55–
Fr 19.11.2010
06:25–08:05
06:25–
Di 09.11.2010
13:40–15:20
13:40–
Di 20.07.2010
22:15–23:55
22:15–
Mo 17.05.2010
22:50–00:30
22:50–
Mi 05.05.2010
17:10–18:55
17:10–
Mi 14.04.2010
07:15–08:55
07:15–
So 04.04.2010
10:55–12:35
10:55–
Fr 26.02.2010
03:20–05:00
03:20–
Do 18.02.2010
18:30–20:15
18:30–
Mi 18.11.2009
02:20–04:00
02:20–
Di 10.11.2009
18:30–20:15
18:30–
Mo 12.10.2009
06:15–07:55
06:15–
So 04.10.2009
14:30–16:10
14:30–
Mi 23.09.2009
09:20–11:00
09:20–
So 13.09.2009
12:15–13:55
12:15–
So 05.07.2009
06:45–08:25
06:45–
Fr 26.06.2009
13:25–15:05
13:25–
Mi 27.05.2009
02:35–04:15
02:35–
Di 19.05.2009
18:30–20:15
18:30–
Do 12.03.2009
08:40–10:20
08:40–
Di 03.03.2009
13:15–14:55
13:15–
Mo 05.01.2009
16:55–18:40
16:55–
Do 04.10.2007
00:20–02:00
00:20–
Mo 04.12.2006
00:30–02:10
00:30–
Sa 02.09.2006
23:35–01:15
23:35–
Mo 24.10.2005
00:20–02:00
00:20–
Di 08.02.2000
22:45–00:35
22:45–
Fr 26.02.1999
00:15–02:15
00:15–
Sa 26.03.1983
20:15–21:55
20:15–

Cast & Crew

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Solo Sunny online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Solo Sunny – News