Sein letztes Rennen
- D 2013 (114 Min.)
- Tragikomödie

Paul Averhoff war einst ein großer Marathonläufer, eine Legende, Gewinner der Goldmedaille in Melbourne 1956. Zu seiner Zeit. Jetzt, mit weit über 70, zieht er nach wiederholten Stürzen seiner Frau Margot nach vielen glücklichen Jahren aus dem vertrauten Zuhause aus auch weil Tochter Birgit sich nicht kümmern kann; sie jettet als Flugbegleiterin durch die ganze Welt und ist nur selten greifbar. Im Altersheim, wo Paul sich plötzlich zwischen Singkreis und Bastelstunde entscheiden muss, drängt sich die entscheidende Frage auf: Das soll es gewesen sein? Nicht mit Paul. Um nicht in tiefe Depression zu verfallen, zieht er seine alten Rennschuhe an und beginnt, im Heimpark zu laufen.
Tag für Tag. Runde für Runde. Anfangs schleppend und jämmerlich, dann aber immer schneller. Seine Heim-Mitbewohner halten ihn für verrückt, zumal er behauptet, für den Berlin-Marathon zu trainieren und ihn auch gewinnen zu wollen. Als sich Margot dazu überreden lässt, ihn wie früher mit strenger Hand zu trainieren, und Paul in einem Rennen gegen den jungen Pfleger Tobias gewinnt, schlägt die Zurückhaltung der Bewohner jedoch in Begeisterung um. Die „trüben Tassen“ werden wieder lebhaft, sie erinnern sich an ihren Helden aus vergangenen Tagen, feiern mit ihm und feuern ihn an.
Und im Altersheim geraten die Abläufe durcheinander. Dann aber stirbt Margot, woraufhin Paul in tiefe Trauer verfällt. Kann er das Versprechen noch einlösen, das seine Frau ihm kurz vor ihrem Tod abgerungen hat? Dass er sein Rennen auch ohne sie zu Ende bringen wird, immer weiter läuft, unaufhaltsam, heraus aus den traurigen Gedanken, in Richtung Marathon. Für sich selbst, aber auch für all jene, denen er es beweisen möchte seiner Tochter Birgit, seinen Mitbewohnern, einer ganzen Stadt. In einer Mischung aus Sportlerfilm und Seniorendrama zeigt Dieter Hallervorden seine Fähigkeit als Charakterdarsteller.
Der populäre Komiker hat in der Rolle des würdevoll gealterten Ex-Spitzensportlers Paul Averhoff buchstäblich einen Lauf fast 400.000 Kinozuschauer hielten ihm die Daumen, dass er es über die Ziellinie schafft. Neben Tatja Seibt als Pauls Frau, Heike Makatsch als Tochter und Reinhold Beckmann in einer Cameo-Rolle als Sportreporter glänzt Katharina Lorenz: Ihre Rolle der überforderten Altenpsychologin zwischen Aggression und Trauer ist eine Hommage an die böse Oberschwester Ratched in „Einer flog über das Kuckucksnest“. (Text: rbb)
Kilian Riedhof entfaltet sein bewegendes „Alter Marathonmann-Drama“ als großes, für die Würde der Figuren aufmerksames Unterhaltungskino, bis in die Nebenrollen glänzend besetzt, und drückte sich nicht vor den Schattenseiten. 2011 brillierte Riedhof mit „Homevideo“, für das er viele Auszeichnungen wie den Deutschen Fernsehpreis erhielt. Mit „Sein letztes Rennen“ kehrt Schauspiellegende Dieter Hallervorden, der am 5. September seinen 80. Geburtstag feiert, im großen Stil ins Kino zurück: Dabei knüpft der auch als Regisseur, Theaterleiter und Autor aktive Komödiant nicht an seine „Didi“-Zeiten aus TV („Nonstop Nonsens“, 1975–1980) und Kino („Didi – Der Doppelgänger“, 1984) an, sondern an seine dramatischen Rollen wie in dem medienkritischen „Millionenspiel“ von Tom Toelle (1970). 2014 spielte Hallervorden eine der Hauptrollen in Til Schweigers „Honig im Kopf“. (Text: ORF)
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