Sechs Personen suchen einen Autor

Während einer Probe tauchen im Theater sechs Personen, eine Familie, auf, die verlangen, dass der Theaterdirektor „ihr“ Drama aufführe. Sie seien Bühnenfiguren, die von ihrem Autor zwar erschaffen, aber nicht vollendet wurden. Sie wollten aber leben, d. h. ihr Drama auf der Bühne realisieren. Der Theaterdirektor erklärt sich zögernd bereit. So erfahren er und die Schauspieler, dass der Vater seine Frau mit einem anderen fortschickte, nachdem er beider legitimen Sohn der Mutter entriss und aufs Land gab. Aus dieser zweiten Beziehung gehen drei Kinder hervor, von denen der Vater nach einigen Jahren die älteste Tochter in einem Bordell wiedertrifft.

Durch das Einschreiten der Mutter kann Schlimmeres verhindert werden. Der Vater nimmt die Familie bei sich im Haus auf, gegen den Willen des legitimen Sohnes. Es kommt zum völligen Zusammenbruch der Familie, Opfer sind die beiden jüngeren Kinder. Der Versuch, das Drama auf die Bühne zu bringen, scheitert, da die Realität der Bühnenfiguren nicht durch das illusionistische Spiel der Schauspieler dargestellt werden kann. Mit seinem Stück wendet sich Pirandello gegen das Illusionstheater der damaligen Zeit und schafft damit die Grundlage für das Drama der Moderne. (Text: ZDF Theaterkanal)

Schauspiel von Luigi Pirandello. Aufzeichnung aus dem Theater in der Josefstadt, Wien 1978