Schwimmen

D 2018 (102 Min.)
  • Drama
Elisa (Stephanie Amarell) fühlt sich ausgesetzt und missachtet. – Bild: SWR/​Filmakademie/​Paul Nungeßer
Elisa (Stephanie Amarell) fühlt sich ausgesetzt und missachtet.

Nach der Trennung von Elisas Eltern, gerät das Leben der 15-jährigen aus den Fugen. Mit Mutter Anna muss sie aus dem gemeinsamen Einfamilienhaus am Stadtrand in eine Sozialwohnung mitten in Berlin-Neukölln ziehen. Ihr Körper reagiert auf den Stress mit Ohnmachtsanfällen. Während einer solcher Episode nach dem Schwimmunterricht, nehmen Ihre Mitschüler*innen Elisas Verletzlichkeit zum Anlass, sie zum Opfer in der Klasse zu machen. In diesem Moment tritt Anthea in ihr Leben. Sie ist schön, selbstbewusst und unerschrocken und holt Elisa in kürzester Zeit aus ihrer wehrlosen Starre heraus.

Die beiden werden beste Freundinnen und entwickeln ein Spiel, in dem sie alles, was sie tun, mit den Kameras ihrer Handys festhalten. Elisa nutzt die Nachtschichten ihrer Mutter, um mit Anthea und ihrem älteren Bruder Pierre durch die Clubs zu ziehen und erlebt mit ihrer neuen Freundin einen rauschhaften Sommer. Anthea beschützt sie, gibt ihr Selbstvertrauen und Halt. Beide Mädchen füllen füreinander die Leerstellen, die durch die Trennung von Elisas Eltern und die mangelnde Zuneigung in Antheas Familie entstanden sind.

Doch Anthea gibt immer den Takt vor. Schon bald kommen sie auf die Idee, die Kameras umzudrehen und aus Rache heimlich diejenigen Mitschüler*innen zu filmen, die Elisa auf ähnliche Weise fertiggemacht haben. Um vor ihr nicht feige zu wirken, sammelt und verschickt Elisa ein kompromittierendes Video nach dem nächsten. Bald schon brauchen sie dieses Spiel, um ihren Zusammenhalt aufrecht zu erhalten und aus ihrer innigen Freundschaft entwickelt sich eine zerstörerische Dynamik, die bedrohlich wird für alle, die den beiden in die Quere kommen.

Die Symbolik des Titels wird von Autorin und Regisseurin Lucie Loose thematisch ausgespielt und visuell sehr stark von Kamerafrau Anne Bolick – auch mit den privaten Videoaufnahmen als zweite Erzählebene – umgesetzt. Luzie Loose gelingt mit ihrem Debütspielfilm ein sensibles und glaubwürdiges Porträt zweier Mädchen an der Schwelle zum Erwachsensein. Sie stellt mit dem immer aggressiver werdenden Machtspiel der Freundinnen, die damit zwar versuchen, Kontrolle über andere auszuüben, letztlich aber nur Kontrolle über ihr eigenes Leben zurückerlangen wollen, auf berührende Weise die existenzielle Suche nach Liebe und Geborgenheit in den Mittelpunkt.

In der Kategorie Beste Regie wurde Luzie Loose auf den Internationalen Hofer Filmtagen 2018 mit dem Hofer Goldpreis ausgezeichnet. Anne Bolick gewann in der Kategorie Beste Kamera 2019 den new berlin film award beim Filmfestival „achtung berlin“. (Text: rbb)

Deutsche TV-Premiere 25.11.2020 SWR FernsehenInternationaler Kinostart 07.08.2019 (MEX)Deutscher Kinostart 12.09.2019

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