Schuld sind immer die Anderen

D 2012 (93 Min.)
  • Drama
Was soll er machen? Die Konfrontation mit seinem Opfer hat Ben (Edin Hasanovic) völlig aus der Bahn geworfen. – Bild: SWR/​SWR/​Laura Schleicher
Was soll er machen? Die Konfrontation mit seinem Opfer hat Ben (Edin Hasanovic) völlig aus der Bahn geworfen.

Sozialarbeiter Niklas bietet Ben die einmalige Chance auf einen Neuanfang: einen Platz im „Waldhaus“, einer Einrichtung des freien Vollzugs. Dort gibt es weder Zäune noch Mauern, dafür aber einen straffen Tagesablauf, unendlich viele Regeln und ein Bewertungssystem, durch das man sich in der Hierarchie nach oben arbeiten kann. Bens Zimmernachbar Tobias hilft ihm, sich in der familiären Wohngemeinschaft einzuleben, aber Ben stellt sich quer, missachtet die Vorschriften und mischt das Gruppengefüge auf. Erst als einer aus der Gruppe nach einem aggressiven Anfall wieder zurück ins Gefängnis muss, erkennt Ben, dass er die Chance nutzen muss, wenn er nicht wieder zurück in den Knast will.

Ben beginnt, sich auf das Projekt einzulassen, lernt Praktikantin Mariana kennen und fügt sich immer mehr in die Gemeinschaft ein. Doch als Niklas’ Frau Eva, die Hausmutter der Einrichtung, von einer Kur zurückkommt, ist Ben geschockt. Sie ist das Opfer einer seiner brutalen Überfälle, der nie aufgeklärt wurde. Für Ben beginnt ein Versteckspiel, bei dem er jederzeit damit rechnen muss, von Eva erkannt zu werden … (Text: arte)

Mit differenziertem Blick konfrontiert Lars-Gunnar Lotz in seinem Langfilmdebüt „Schuld sind immer die Anderen“ einen jugendlichen Straftäter in einem Projekt des offenen Strafvollzuges mit dem Opfer seiner Gewalttaten. Die Komplexität von Schuld und Vergebung wird hier sorgfältig ausgelotet und gleichzeitig der allzu oft mit Stereotypen belegte Berufsstand des Sozialarbeiters gründlich rehabilitiert. So ist der Kriminelle Ben zum ersten Mal der schmerzhaften Hilflosigkeit eines Schuldigen ausgesetzt, während Eva mit nie gekannte Schwächen eines Opfers, das vergeben will, aber nicht kann, konfrontiert ist. Im Rahmen des Internationalen Filmfests Emden-Norderney gewann „Schuld sind immer die Anderen“ 2012 den NDR Filmpreis für den Nachwuchs, den Bernhard Wicki Preis, sowie den DGB Filmpreis. Es folgte der Studio Hamburg Nachwuchspreis für die beste Regie und der Publikumspreis auf dem Festival des Deutschen Films. „Schuld sind immer die Anderen“ lief Anfang 2013 in den Kinos. Für den Deutschen Filmpreis 2013 ist Lars-Gunnar Lotz Film gleich in zwei Kategorien nominiert: bestes Drehbuch (Anna Maria Praßler) und beste darstellerische Leistung in der männlichen Hauptrolle (Edin Hasanovic). Lars-Gunnar Lotz wird 1982 in Bad Ischl geboren. Zunächst studiert er Visuelle Kommunikation in Kassel, bevor er zum Regiefach an der Filmakademie Baden-Württemberg wechselt. Sein erster Kurzfilm „Lisanne“ (2005) gewinnt mehrere internationale Preise. 2007 nimmt er an einem Austauschprogramm der renommierten Pariser Filmhochschule La Fémis teil. Sein 60-minütiger Film „Für Miriam“ feiert 2009 auf der Berlinale in der Kategorie „Perspektive Deutsches Kino“ Premiere und gewinnt den Preis für die beste Darstellerin. Außerdem erhält er ein Stipendium zur Hollywood Masterclass an der UCLA. „Schuld sind immer die Anderen“ ist Lotz Abschlussfilm an der Filmakademie. Edin Hasanovic wurde dem Fernsehpublikum vor allem durch seine Rolle des Kosovo-Flüchtlings Enes in der Serie „Kriminaldauerdienst“ und durch diverse Auftritte in den Krimiserien „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ bekannt. „Schuld sind immer die Anderen“ spielt er seine erste große Hauptrolle in einem Kinofilm. Julia Brendler wurde schon mit 14 Jahren für den Defa-Film „Verbotene Liebe“ (1990, Regie: Helmut Dziuba) entdeckt und erhielt für ihre Leistung prompt den Hessischen Filmpreis. Seitdem arbeitet sie sowohl für das Fernsehen als auch für das Kino. Zu ihren zahlreichen Filmen zählen unter anderem Dolphins“ (1999, Regie: Farhad Yawari), für den sie ebenfalls beim Brooklyn Filmfestival ausgezeichnet wurde, „Phantomschmerz“ (2009, Regie: Matthias Emcke) und „U.F.O“ (2010, Regie: Burkhard Feige). (Text: SWR)

Deutsche TV-Premiere 14.06.2013 arteInternationaler Kinostart 19.01.2012Deutscher Kinostart 28.02.2013

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