Schätze der Welt durch den Südwesten

D 2013 (85 Min.)
  • Reportage

„Das ist eine Gegend wie ein Dichtertraum, und die üppigste Phantasie kann sich nichts Schöneres erdenken“, so beschrieb Heinrich von Kleist das Mittlere Rheintal, durch das sich der „heilige Strom“ in vielen Windungen seinen Weg bahnt. Wenn auch der Traum durch die Verkehrserschließung ausgeträumt ist, die abwechslungsreiche Flussstrecke zwischen Bingen und Koblenz zählt auch heute für Touristen zu den anziehendsten Zielen und sie gehört als herausragende Kulturlandschaft zum Weltkulturerbe der Unesco. Auf schroffen Felssockeln überragen restaurierte Schlösser und verfallene Festungen die kleinen Orte und scheinen mit der Landschaft verwachsen zu sein.

Es waren die Romantiker, die den Rhein entdeckten und zu „Erfindern“ der Rheinromantik wurden. Magisch von den Zeugnissen einer glorreichen Vergangenheit angezogen, pilgerten zunächst Maler, Dichter, und dann ihre Leser in das unwegsame Tal. Doch schon bald ging es mit Volldampf und dem Baedecker im Gepäck zurück ins Mittelalter – seit Mitte des 19. Jahrhunderts brachten Dampfschiffe und die Eisenbahn die Reisenden auch zu dem meistbesungenen, deutschen Schieferfelsen: Der Loreley.

Die Stadt Trier wurde vor 2.000 Jahren von Kaiser Augustus gegründet. Sie gilt als Deutschlands älteste Stadt. Im Norden des riesigen Römischen Reiches gelegen, entwickelte sie sich – dank ihrer günstigen Verkehrslage – rasch zu einem wichtigen Handels- und Verwaltungszentrum. Mit 70.000 Einwohnern war Trier für ein Jahrhundert die größte Stadt nördlich der Alpen. Als wirtschaftliches Zentrum kam sie zu Reichtum und Macht, doch ihre politische Bedeutung verlor sie bereits Ende des vierten Jahrhunderts.

Viele großartige Bauten waren zuvor entstanden und lassen sich noch heute in Trier entdecken: Die Porta Nigra, das Stadttor, ist das besterhaltene antike Denkmal Deutschlands. Der Dom zu Speyer ist die größte heute noch erhaltene romanische Kirche. Die einzigartige Bedeutung des Kaiserdoms wurde dadurch gewürdigt, dass die Unesco ihn in die Liste der schützenswerten Weltkulturdenkmäler aufnahm. Kaum war er gekrönt, hatte Konrad der Zweite, der erste Salier auf dem Kaiserthron, beschlossen, am Ufer des Rheins einen Dom zu erbauen.

In dem bis dahin unbedeutenden Städtchen Speyer sollte der größte Dom der Christenheit entstehen, eine Kathedrale von unvorstellbaren Ausmaßen. Um 1027 legte er den Grundstein, geweiht wurde der Dom 1061 unter Heinrich dem Vierten, dem Enkel des Gründers. 20 Jahre später lässt Heinrich der Vierte, der von Speyer aus nach Canossa gezogen war, um sich vom päpstlichen Bann zu lösen, den Dom völlig neu gestalten. Der Dom wird zum Vorbild zahlreicher Kirchenbauten des frühen Mittelalters. (Text: SWR)

Deutsche TV-Premiere28.12.2013SWR Fernsehen

Sendetermine

Di 06.01.2015
07:10–08:35
07:10–
Fr 18.04.2014
07:00–08:25
07:00–
Sa 28.12.2013
07:30–09:00
07:30–

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