Rotmord

ROTMORD erzählt die Geschichte der Münchener Räterepublik im Jahre 1919, ihren schwärmerischen Beginn und ihr tragisches Ende. Vorsitzender des Vollzugsrats und in gewissem Maße Symbolfigur für diese Republik war der Student und Dramatiker Ernst Toller, ein Pazifist, effektvoller Redner und sensibler Schauspieler seiner selbst und, wie alle die Männer, denen dieser historische Augenblick gehörte, kein Politiker. Sie alle waren Idealisten, Schwärmer und Intellektuelle, links von den etablierten Parteien stehend. Eine objektive Chance hatte dieser linke demokratische Traum nicht. In fünf, sechs Tagen war die Münchener Räterepublik durch Reichswehrtruppen beseitigt. Alle ihre Aktionen, ihre Hoffnungen, ihre Auseinandersetzungen wurden zur blutigen Farce. (Text: WDR)

Die Fernsehfassung ROTMORD geht über das Theaterstück TOLLER von Tankred Dorst hinaus, indem sie Interviews mit noch Überlebenden der damaligen Revolutionäre in die Handlung einbezieht und damit das Geschehen von damals in die Gegenwart der 60er Jahre reflektiert.
Neben Gerd Baltus in der Hauptrolle des Ernst Toller spielten Siegfried Wischnewski, Werner Dahms, Wolfgang Neuss, Ingrid Resch, Rudolf Forster, aber auch Persönlichkeiten des damaligen und des kommenden Kulturlebens wie der Düsseldorfer Theaterwissenschaftler und Gründgens-Dramaturg Rolf Badenhausen, der Intendant der Münchener Kammerspiele, Hans Schweikart, der Schriftsteller Erich Fried und Jürgen Flimm, heute Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele. (Text: WDR)