Ondine – Das Mädchen aus dem Meer

Der irische Fischer Syracuse traut seinen Augen kaum, als er in einem seiner Netze eine junge Frau findet. Da die Frau aus dem Meer ihr Gedächtnis verloren hat, nennt der Fischer sie Ondine. Syracuses kleine Tochter Annie ist überzeugt, dass es sich bei der geheimnisvollen Schönen, die jeglichen Kontakt zu anderen Menschen unbedingt vermeiden möchte, um eine Selkie handelt, eine Figur aus der irischen Mythologie, die sich zeitweise in einen Menschen verwandeln kann. Als sich Syracuse in das Mädchen aus dem Meer verliebt und einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommt, gerät er in große Gefahr. Syracuse lebt als Fischer in einem kleinen Ort an der irischen Küste.

Früher war der Mann, der im Ort nur „Circus“ genannt wird, ein haltloser Trinker. Heute aber arbeitet er hart, um seine kranke Tochter Annie finanziell zu unterstützen, die wegen eines schweren Nierenleidens auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Das einfache Leben des Fischers gerät durcheinander, als er eines Tages eine bewusstlose junge Frau aus dem Wasser fischt: Die verwirrt wirkende Ondine scheint weder zu wissen, wie sie in seinem Netz gelandet ist, noch will sie ihm sagen, woher sie kommt. Da die junge Frau nicht ins Krankenhaus will und auch sonst von keinem anderen Menschen gesehen werden möchte, versteckt Syracuse sie kurzerhand im Haus seiner verstorbenen Mutter.

Die Einzige, der er von dem „Fang“ erzählt, ist Annie. Das aufgeweckte Mädchen ist bald überzeugt, dass es sich bei Ondine um eine Selkie handeln muss: ein mythisches Robbenwesen, das sein Fell ablegen und Menschengestalt annehmen kann. Syracuse, der sich bald in das Mädchen aus dem Meer verliebt, ahnt nicht, dass die junge Frau ein Geheimnis verbirgt, das ihn und Annie in höchste Gefahr bringen könnte. Der 1950 in der irischen Grafschaft Sligo geborene Regisseur Neil Jordan zählt aufgrund von meisterlichen Kinofilmen wie „Die Zeit der Wölfe“, „The Crying Game“ und „Das Ende einer Affäre“ zu den bedeutendsten Protagonisten des irischen Kinos.

Wie in vielen seiner Werke verbindet er auch in „Ondine – Das Mädchen aus dem Meer“ märchenhafte Motive mit einer realistischen Rahmengeschichte und schafft damit ein Filmerlebnis von ganz eigener Poesie. Für die stimmungsvollen Bilder zeichnet Kameramann Christopher Doyle verantwortlich, der vor allem durch seine Arbeit mit Wong Kar-Wai („In the Mood for Love“) berühmt wurde. Hauptdarsteller Colin Farrell erhielt für seine Leistung in „Ondine“ einen Irischen Filmpreis. (Text: BR Fernsehen)

„Ondine – Das Mädchen aus Meer“ ist im Prinzip das Ergebnis des Autorenstreiks von 2007 bis 2008 in Hollywood: Der irische Regisseur Neil Jordan („The Crying Game“, „Interview mit einem Vampir“) kehrte während des Streiks in seine Heimat Irland zurück und schrieb des Drehbuch zu seiner Meeres-Lovestory mit zahlreichen Anleihen rundeum den sagenumwobenen Mythos des Wassergeistes „Undine“. Gedreht wurde der Film auf der irischen Halbinsel Beara mit den fantastischen Bildern von Kameramann Christopher Doyle. (Text: Tele 5)