Nebenan lauert der Tod

Frisch verheiratet ziehen Lori (A. J. Cook) und Tom Peterson (Matthew Harrison) von Chicago in eine Kleinstadt in Arizona. In ihrem wunderschönen Haus im Grünen wollen sie die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen, eine Vergangenheit, in der Lori brutal vergewaltigt wurde. Von ihren Nachbarn Carl (James Russo) und Helen (Theresa Russell) werden sie zunächst herzlich aufgenommen, doch schon bald zeigt die Idylle Risse. Während Tom für den rauen Charme des ehemaligen Marine-Soldaten empfänglich ist, misstraut Lori dem undurchsichtigen Familienvater, der mit seiner Waffensammlung protzt und nicht nur seinen kleinen Sohn einzuschüchtern scheint. Als Helen vor den Nachstellungen ihres Mannes zu Lori flüchtet, bestätigen sich deren Befürchtungen: Carl entpuppt sich als unberechenbarer Gewalttäter. Während Tom auf Dienstreise ist, verschwindet Helen spurlos. Carl behauptet, sie sei zu ihrer Mutter gefahren, doch Lori glaubt, dass er sie umgebracht hat. Mit dieser Vermutung steht sie allerdings alleine da, denn das Netz von Carls Freundschaften reicht vom Sheriff bis zu dem Handwerker, der für die völlig verängstigte Lori neue Türschlösser montieren soll. Ihre einzige Hoffnung ist ihre Freundin Monica (Sean Young), die ihren Besuch angekündigt hat. In den langen Tagen bis zu Monicas Ankunft erhärtet sich Loris Verdacht immer weiter, bis sie Carl eines Nachts eine Grube in seinem Garten ausheben sieht – oder bildet sie sich das alles nur ein, wie die Albträume, die sie seit ihrer Vergewaltigung quälen? Endlich ist Monica da und umgarnt Sheriff Crank (Frederic Forrest) so lange, bis er bereit ist, an der Unschuld seines Freundes zu zweifeln und nach dem Verbleib von Helen zu forschen. Von diesem Zeitpunkt an hören die beiden Frauen nichts mehr von ihm. Am nächsten Tag ist auch Monica verschwunden. Soll Lori wirklich der Nachricht auf dem Anrufbeantworter glauben, dass Monica dringend nach Hause zurückmusste? Nicht erst Jeff Bridges musste in „Arlington Road“ erfahren, dass so mancher Nachbar kriminelle Energien hinter dem sauber geschnittenen Rasen verbirgt. Ist Nachbar Carl ein brutaler Killer oder nicht, diese Frage bleibt offen bis zuletzt – auch für die junge Lori. Psychisch instabil wegen eigener traumatischer Gewalterfahrungen, zweifelt sie an ihren Wahrnehmungen und kämpft den fast aussichtslosen Kampf, dennoch ihrem Gefühl vertrauen und Carl als Mörder entlarven zu wollen. Dem Thriller „Nebenan lauert er Tod“ gelingt es, Alfred Hitchcocks „Fenster zum Hof“ zu dem unheimlichen Nachbarhaus hin zu öffnen. Geschickt dreht Regisseur Joey Travolta dabei an der Spannungsschraube, ohne sich platter Effekte zu bedienen. Die hierzulande relativ unbekannte Kanadierin A. J. Cook („The Virgin Suicides“) überzeugt als sympathische Hauptfigur, die zur Identifikation einlädt und den Stars – James Russo, Theresa Russell und Sean Young – an ihrer Seite um nichts nachsteht. Sendelänge 86 Minuten (Text: ZDF)