Nachspielzeit

D 2015 (82 Min.)
  • Gesellschaft
  • Drama
Cem (Mehmet Atesci) wird vor eine schwierige Wahl gestellt. Soll er die Gelegenheit nutzen, seinen Intimfeind niederzuschlagen oder soll er ihn schützen? – Bild: SWR-Pressestelle
Cem (Mehmet Atesci) wird vor eine schwierige Wahl gestellt. Soll er die Gelegenheit nutzen, seinen Intimfeind niederzuschlagen oder soll er ihn schützen?

Der Neuköllner Cem träumt von einer guten Zukunft und will „seinen“ Kiez gemeinsam mit seinem Kumpel Marc gegen Nazis und Spekulanten verteidigen. Dabei übertritt er mehr als einmal die Grenzen des Gesetzes. Im Pflegeheim arbeitet Cem als Bundesfreiwilligendienstler, dort verdreht ihm Pflegerin Astrid den Kopf. Beim Fußball kämpft Cem mit Leidenschaft um jeden Punkt, wie auch sein Rivale Roman. So unterschiedlich die politischen Ansichten der beiden jungen Männer sind, ringen sie doch beide mit ihrem prekären Leben, den Problemen in ihren Elternhäusern und dem Vorbild ihrer passiven Väter.

Doch der frustrierte Roman kennt nur fremdenfeindliche Parolen. Als er sich eines Nachts von Astrids punkigem Auftreten provoziert fühlt, verprügelt er sie. Cem und Roman treffen im Pflegeheim aufeinander, wo Cem Romans Großvater pflegt. Als er sich zu einer Schlägerei hinreißen lässt, verliert Cem seine Stelle als Pfleger und Roman wird von seinem Großvater vor die Tür gesetzt. Die Lage spitzt sich zu, als Roman Astrid angreift, in die Cem sich verliebt hat. Aus der politischen Konfrontation eines linken Türken und eines rechten Ostberliners wird ein gewalttätiger Konflikt, in dem es bald um Leben und Tod geht.

Der kriminelle Immobilienspekulant Calli, der auch Cems Vater aus dessen Restaurant zu vertreiben versucht, will davon profitieren und heuert Roman an. Schaffen es die beiden, einem fatalen Zusammenstoß aus dem Weg zu gehen? Zusatzinformation: Andreas Piepers zweiter Langfilm „Nachspielzeit“ ist ein Film mit politischem Anliegen: Es geht um die Gentrifizierung in Berlin, in den Stadtteilen Kreuzberg und Neukölln. Und es geht um verschiedene Gruppen in der Gesellschaft: die Deutschtürken, das Fußballteam, die Neonazis, die Hausbesetzer, die Kriminellen, die Makler, die Reichen und die Armen.

Das Zusammenleben ist komplexer geworden, die Kämpfe härter. Aber es geht auch um Menschen, die etwas bewegen möchten. Der Film ist also ein moderner Heimatfilm. Man spürt, dass der Regisseur sein Milieu sehr gut kennt. Und dass er Emotionen im Alltäglichen erzählen kann. Der Kampf seiner Figuren findet eine passende Bildsprache und Inszenierung, die ihnen Raum lässt, aber doch persönlich und nah erzählen. (Text: NDR)

Der moderne Heimatfilm aus Berlin-Neukölln feierte 2015 beim Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken Premiere, lief auf dem Neisse Filmfestival, bei „achtung berlin“ und im Wettbewerb des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen. Er wurde unter anderem mit dem Förderpreis der DEFA-Stiftung ausgezeichnet und dem „new berlin film award“ für die beste Produktion. Regisseur Andreas Pieper studierte an der Babelsberger Filmuniversität, „Nachspielzeit“ ist sein zweiter Langspielfilm nach seinem Debüt „Entzauberungen“. Hauptdarsteller Mehmet Atesci studierte an der Zürcher Hochschule der Künste und spielt derzeit im Ensemble des Berliner Maxim Gorki Theaters. (Text: NDR)

Deutsche TV-Premiere21.08.2015arte

DVD & Blu-ray

Sendetermine

Mo 08.11.2021
00:10–01:35
00:10–
Fr 07.09.2018
00:10–01:30
00:10–
So 05.08.2018
01:30–02:55
01:30–
Mi 16.11.2016
22:00–23:20
22:00–
Sa 14.11.2015
18:50–19:50
18:50–
Mo 31.08.2015
01:50–03:15
01:50–
Fr 21.08.2015
20:15–21:35
20:15–

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