Meine Mama ist im Krieg

D 2022 (45 Min.)
  • Dokumentation
  • Gesellschaft
Jasmin Kramer unterstützt mit einer Kampagne die Menschen in der Ukraine. Die Hilfsgüter werden direkt zu ihrer Mutter in die Ukraine gebracht. – Bild: SWR
Jasmin Kramer unterstützt mit einer Kampagne die Menschen in der Ukraine. Die Hilfsgüter werden direkt zu ihrer Mutter in die Ukraine gebracht.

24. Februar. Alla Kramer trifft eine folgenreiche Entscheidung: Am Tag des Einmarschs der russischen Armee in die Ukraine steigt die Krankenschwester aus Berndroth im Rhein-Lahn-Kreis in den Zug und fährt in ihre ehemalige Heimat. „Das ging alles so schnell. Mein Papa und ich waren wie gelähmt, ich kann das gar nicht beschreiben“, so die 18-jährige Jasmin über die Fahrt zum Bahnhof und die Stunden und Tage nach dem Abschied. Kurz hatte sie noch überlegt, ob sie die Reise ihrer Mutter verhindern soll, aber sie weiß, sie hätte keine Chance gehabt.

Und außerdem ist sie auch stolz auf ihre Mutter und kann ihre Entscheidung verstehen. In einer Sprachnachricht bittet Alla ihre Freunde, Kollegen und Familie darum, zu helfen. Sie ist den Tränen nahe und sagt: „Jeder kann einen kleinen Beitrag leisten und gemeinsam können wir es schaffen. Steht auf, überlegt, was ihr tun könnt!“ Spätestens mit diesem Aufruf ist für Kai, Jasmins Vater, und seine Tochter klar: Sie müssen raus aus der Schockstarre. Ein Freund startet eine Kampagne auf Facebook. Sie wollen Hilfsgüter sammeln, vor allem medizinische, und direkt in die Ukraine bringen, in die Hände ihrer Mutter.

Sie weiß, was an welcher Stelle am dringendsten gebraucht wird. Die Resonanz in Berndroth und weit darüber hinaus, übersteigt alle Erwartungen. Die Autos stehen Schlange vor dem Hof der Familie – der eine bringt Verbandskästen, der nächste Babynahrung, der Dritte ein Röntgengerät. Nachbarn und Freunde helfen beim Sortieren. Das lenkt ab, ist sinnvoll und macht Spaß. Jasmin und Kai sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft! „Vor zwei Tagen, da haben sich die Kartons in unserer Werkstatt bis zur Decke gestapelt.

Das hat mich richtig glücklich gemacht … aber dann musste ich weinen, weil mir im gleichen Moment wieder klar wurde, warum wir das alles hier machen. Weil Menschen leiden, krank werden, sterben – völlig unnötig“, so Jasmin. Und dann kommt eine beunruhigende Nachricht von der Mutter: Für eine Medikamentenlieferung nach Kiew gibt es keinen Fahrer. Sie hat angeboten, einzuspringen und allein in die Hauptstadt zu fahren. Kiew ist eingekesselt und Alla kennt die sicheren Wege dorthin nicht. Jasmin und ihr Vater machen sich große Sorgen. (Text: SWR)

Deutsche TV-Premiere24.03.2022SWR Fernsehen

Sendetermine

Fr 25.03.2022
10:15–10:55
10:15–
Do 24.03.2022
21:00–21:45
21:00–

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