Mein Bruder, der Idiot

Die Geschichte zweier Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Der 27-jährige träumerische Julian ist Pianist und schlägt sich in Berlin mit Auftrit-ten in Bars durchs Leben. Den Kontakt zu seiner Familie hat er fast abgebro-chen. Seine Mutter Anna ist verwitwet und lebt mit ihrem zweiten Sohn Jakob in einem kleinen Vorort bei München. Jakob ist 24 Jahre alt und behindert – er hat das Down-Syndrom. Er ist witzig, temperamentvoll, unbefangen und von ansteckender Lebensfreude. Er kocht für sein Leben gern und verehrt seinen älteren Bruder, den großen Musiker, den er aber kaum kennt, über alles.

Ja-kob besucht eine Tagesstätte, wo er besonders die 30-jährige Mascha, eine der Betreuerinnen, ins Herz geschlossen hat. Seine Prüfung als Hotelgehilfe in einer Berufsschule für Behinderte steht kurz bevor. Ein wichtiges Datum, denn immerhin hat Julian versprochen, zu Jakobs Prüfungsfest zu erscheinen und Klavier zu spielen. Doch daraus wird nichts. Obwohl Jakob die Prüfung be-steht, ist er außer sich vor Wut: Schließlich ist sein Bruder, „der Idiot“, nicht gekommen. Plötzlich geht alles sehr schnell: Anna stirbt, und Jakob verliert seine wichtigste Bezugsperson.

Am Totenbett der Mutter treffen die unglei-chen Brüder zum ersten Mal nach langer Zeit wieder zusammen. Sie sind sich fremd, und in seiner einsamen Trauer schafft es Julian auch nach Annas Be-erdigung nicht, sich um seinen Bruder zu kümmern. Doch Anna hatte verfügt, dass Julian nach ihrem Tod das Sorgerecht für Jakob übernimmt. Eine Verfü-gung, die der Familienrichter mit Hinweis auf Julians Lebensstil ablehnt. Mit diesen beiden Paukenschlägen beginnt eine Zeit voller Höhenflüge, Abstürze und emotionaler Turbulenzen jeder Art zwischen Julian, Jakob und Mascha. (Text: 3sat)